Ich sehe da wenig Ähnlichkeit. Zugegeben, das sagt nichts darüber aus was bei manchen in den Köpfen ist. Aber machen wir uns mit dem Vergleich nicht einfach lächerlich?
Natürlich steht da nicht 1:1 drin, was in den 30ern für Bauernfängerei en vogue war. Aber ich bin überrascht, wie ähnlich der stumpfe Populismus sich stellenweise ist. Da waren es die Juden, hier sind es die Migranten. Da war das Ende der Friedensverträge, hier ist es das Ende der Klimadiktatur, unter der das Volk angeblich leide.
Ja, ich würde sagen, das ging leider nach hinten los. Und dabei geht’s darum gar nicht mal, sondern um die Etablierung NS-freundlicher Rhetorik in neuen Sprachgewändern. Der MDR hat schön erläutert, wie das heute funktioniert und warum das die gleiche Platte ist, die auch bei den Nazis erster Generation gespielt hat.
Aber machen wir uns mit dem Vergleich nicht einfach lächerlich?
Nein, wir gefährden uns durch Relativierung und Herunterspielen der realen Gefahr, die von dieser Faschisten-Partei ausgeht.
Jetzt mal aus logischer Herleitung und weil mich deine Meinung interessiert; Könnte ich den Erzählstrang nicht auch genauso umdrehen:
„Hier sind es die bösen Nazis und
der Kapitalismus und der Raubbau am Planeten unter dem die Bevölkerung leidet“
Jetzt mal davon abgesehen, dass nicht alle Argumente gleichwertig sind, was auffällt und was ich implizieren möchte ist, mit Angst und Feindbildern wird überall gearbeitet.
Es geht am Ende aber nicht um die Ähnlichkeit dieser Muster, denn diese scheinen mir de facto nicht auf den rechten Rand begrenzt; Eigentlich geht es um Demokratiefeindlichkeit. Eben jene sehe ich bei der AfD nicht.
Und so weh es mir auch persönlich tut, und so schwer ich es auch ertragen kann, dass Leute wissenschaftliche Fakten leugnen, als Demokrat sehe ich kein Fundament für ein Verbot von „Blödsinn reden“.
Jetzt mal aus logischer Herleitung und weil mich deine Meinung interessiert; Könnte ich den Erzählstrang nicht auch genauso umdrehen:
„Hier sind es die bösen Nazis und der Kapitalismus und der Raubbau am Planeten unter dem die Bevölkerung leidet“
Dafür braucht es meine Meinung gar nicht.
Nationalsozialismus ist (leider hinreichend evidenzbasiert) eine verheerend destruktive Ideologie.
Kapitalismus ist nach Marx systematische Ausbeutung und nach Christian Lindner ein feuchter Traum. Es kommt auf den Ursprung der eigenen Perspektive an. Allerings: Raubbau am Planeten bedeutet Resourcenverschwendung, bedeutet drohende Verknappung, bedeutet Einbruch tradierter Lebensweisen und forcierter Lebenswandel. Kapitalismus begünstigt diesen Wandel durch die Nicht-Begrenzung von gebundenem Kapital.
Jetzt mal davon abgesehen, dass nicht alle Argumente gleichwertig sind, was auffällt und was ich implizieren möchte ist, mit Angst und Feindbildern wird überall gearbeitet.
Ja, nee. Es wird mit Angst und Feindbildern gearbeitet, wenn emotionalisiert werden soll. Wenn es um belegbare Fakten geht, ist das aber nicht nötig - jedenfalls hypothetisch. Aber es gibt auch hier seit wahrscheinlich den 80ern oder früher Werbung vom WWF und ähnlichen Verbänden, wo Tierleid visuell dargestellt wird, um über diese Emotion Aufmerksamkeit zu erwecken. Weil es einfach sonst keine Sau interessiert, weil die Gutfried-Werbung omnipräsenter ist. Das macht einen Geflügelvernichtungskonzern nicht gleichwertig mit einem Tierschutzverband und es lässt sich auch nicht einfach so die Argumentation herumdrehen, ohne, dass es absurd wird.
Es geht am Ende aber nicht um die Ähnlichkeit dieser Muster, denn diese scheinen mir de facto nicht auf den rechten Rand begrenzt; Eigentlich geht es um Demokratiefeindlichkeit. Eben jene sehe ich bei der AfD nicht.
Ich schon. Und die meisten anderen hoffentlich auch. Es gibt so viele bewiesene Fälle (aka tragische Einzelfälle), in denen hochrangige AfD-Funktionäre absichtlich oder unabsichtlich bezeugt an unserer Demokratie herummarodieren. So viele, dass ich hier nichts aufzählen will, das ist zu leicht zu finden und in zu großer Zahl belegt. Das gibt es ausnahmslos von keiner anderen vermeintlich demokratischen Partei. Nichtmal in der CxU (obwohl ich hier glaube, die würden schnell einknicken, wenn sie nicht zu beschäftigt mit Vetternwirtschaft und Korruption wären). Die AfD ist keine normale demokratische Partei mit dem Ziel, diese Demokratie zu fördern und es ist gefährlich, das herunterzuspielen.
als Demokrat sehe ich kein Fundament für ein Verbot von „Blödsinn reden“.
Das ist wieder Relativierung. Blödsinn reden ist nicht das gleiche wie systematisch hetzen, lügen und Nazipropaganda über ein so hohes Haus wie den Bundestag zu verbreiten. Da wird es gefährlich, deswegen überhaupt sprechen wir hier - anders als z.B. bei der Linkspartei und nur, wo das noch nie jemand ernsthaft gefordert hat, weil es nicht nötig ist und auch nur erwähnt um das potentielle Gegenargument direkt zu entkräften - über ein Verbot dieser vom Staatsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuften Partei. Das ist nicht “Blödsinn reden”.
Okay, ich weiß, dass es schwer ist, aber tu dir selber den Gefallen, vergleiche mal die folgenden Pamphlete:
Ich sehe da wenig Ähnlichkeit. Zugegeben, das sagt nichts darüber aus was bei manchen in den Köpfen ist. Aber machen wir uns mit dem Vergleich nicht einfach lächerlich?
Natürlich steht da nicht 1:1 drin, was in den 30ern für Bauernfängerei en vogue war. Aber ich bin überrascht, wie ähnlich der stumpfe Populismus sich stellenweise ist. Da waren es die Juden, hier sind es die Migranten. Da war das Ende der Friedensverträge, hier ist es das Ende der Klimadiktatur, unter der das Volk angeblich leide.
Ja, ich würde sagen, das ging leider nach hinten los. Und dabei geht’s darum gar nicht mal, sondern um die Etablierung NS-freundlicher Rhetorik in neuen Sprachgewändern. Der MDR hat schön erläutert, wie das heute funktioniert und warum das die gleiche Platte ist, die auch bei den Nazis erster Generation gespielt hat.
Nein, wir gefährden uns durch Relativierung und Herunterspielen der realen Gefahr, die von dieser Faschisten-Partei ausgeht.
Jetzt mal aus logischer Herleitung und weil mich deine Meinung interessiert; Könnte ich den Erzählstrang nicht auch genauso umdrehen:
„Hier sind es die bösen Nazis und der Kapitalismus und der Raubbau am Planeten unter dem die Bevölkerung leidet“
Jetzt mal davon abgesehen, dass nicht alle Argumente gleichwertig sind, was auffällt und was ich implizieren möchte ist, mit Angst und Feindbildern wird überall gearbeitet.
Es geht am Ende aber nicht um die Ähnlichkeit dieser Muster, denn diese scheinen mir de facto nicht auf den rechten Rand begrenzt; Eigentlich geht es um Demokratiefeindlichkeit. Eben jene sehe ich bei der AfD nicht.
Und so weh es mir auch persönlich tut, und so schwer ich es auch ertragen kann, dass Leute wissenschaftliche Fakten leugnen, als Demokrat sehe ich kein Fundament für ein Verbot von „Blödsinn reden“.
Dafür braucht es meine Meinung gar nicht.
Nationalsozialismus ist (leider hinreichend evidenzbasiert) eine verheerend destruktive Ideologie.
Kapitalismus ist nach Marx systematische Ausbeutung und nach Christian Lindner ein feuchter Traum. Es kommt auf den Ursprung der eigenen Perspektive an. Allerings: Raubbau am Planeten bedeutet Resourcenverschwendung, bedeutet drohende Verknappung, bedeutet Einbruch tradierter Lebensweisen und forcierter Lebenswandel. Kapitalismus begünstigt diesen Wandel durch die Nicht-Begrenzung von gebundenem Kapital.
Ja, nee. Es wird mit Angst und Feindbildern gearbeitet, wenn emotionalisiert werden soll. Wenn es um belegbare Fakten geht, ist das aber nicht nötig - jedenfalls hypothetisch. Aber es gibt auch hier seit wahrscheinlich den 80ern oder früher Werbung vom WWF und ähnlichen Verbänden, wo Tierleid visuell dargestellt wird, um über diese Emotion Aufmerksamkeit zu erwecken. Weil es einfach sonst keine Sau interessiert, weil die Gutfried-Werbung omnipräsenter ist. Das macht einen Geflügelvernichtungskonzern nicht gleichwertig mit einem Tierschutzverband und es lässt sich auch nicht einfach so die Argumentation herumdrehen, ohne, dass es absurd wird.
Ich schon. Und die meisten anderen hoffentlich auch. Es gibt so viele bewiesene Fälle (aka tragische Einzelfälle), in denen hochrangige AfD-Funktionäre absichtlich oder unabsichtlich bezeugt an unserer Demokratie herummarodieren. So viele, dass ich hier nichts aufzählen will, das ist zu leicht zu finden und in zu großer Zahl belegt. Das gibt es ausnahmslos von keiner anderen vermeintlich demokratischen Partei. Nichtmal in der CxU (obwohl ich hier glaube, die würden schnell einknicken, wenn sie nicht zu beschäftigt mit Vetternwirtschaft und Korruption wären). Die AfD ist keine normale demokratische Partei mit dem Ziel, diese Demokratie zu fördern und es ist gefährlich, das herunterzuspielen.
Das ist wieder Relativierung. Blödsinn reden ist nicht das gleiche wie systematisch hetzen, lügen und Nazipropaganda über ein so hohes Haus wie den Bundestag zu verbreiten. Da wird es gefährlich, deswegen überhaupt sprechen wir hier - anders als z.B. bei der Linkspartei und nur, wo das noch nie jemand ernsthaft gefordert hat, weil es nicht nötig ist und auch nur erwähnt um das potentielle Gegenargument direkt zu entkräften - über ein Verbot dieser vom Staatsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuften Partei. Das ist nicht “Blödsinn reden”.