Männer kaufen überdimensionierte Fahrzeuge, sie rasen häufiger und prägen die Verkehrspolitik. Es ist Zeit für eine feministisch inspirierte Wende.
Männer kaufen überdimensionierte Fahrzeuge, sie rasen häufiger und prägen die Verkehrspolitik. Es ist Zeit für eine feministisch inspirierte Wende.
Sexismus. Aber wenn man auf Männern rumhackt ist es ja ok. typisch taz.
Ich habe gar kein Auto, also hört auf mit sexistischen Verallgemeinerungen.
Wenn sowas über Frauen geschrieben würde, dann wäre der Aufschrei gross!
Gute Politik bedeutet das weder Männer noch Frauen alleine Entscheidungen in bestimmten Resorts treffen, sondern gemeinsame Politik machen.
Vielleicht übersehe ich hier was und es ist auch nicht meine Absicht die Diskussion jetzt völlig zu derailen, nur mal meine 2 Cent dazu: gerade in der Bubble in der ich mich befinde werden zunehmend ähnliche Takes benannt. Dadurch fühle ich, als Cis-Mann, mich zunehmend unwohl in meinem Geschlecht, weil ich mitverantwortlich gemacht werde für Dinge, die ich so hoffentlich, nach Auffassung anderer, nicht tue und/oder verantwortlich bin.
Damit möchte ich Probleme und Hindernisse denen FLINTAs ausgesetzt sind nicht schmälern. Ich fände es aber schön, wenn man von verallgemeinerten Schuldzuweisungen absehen könnte und auch hier Menschen als Menschen benennt.
Hm ja, so hab ich mich auch gefühlt, als ich Rassismus zum ersten mal als solchen verstanden hab und mich dann sehr schlecht mit meinem weißsein gefühlt habe. Dafür musst du dir am besten Unterstützung bei Menschen suchen, die am besten keine Flintas sind und die nicht von Sexismus betroffen sind. Und solange du versuchst, deine eigene Position als Mann zu reflektieren und zu verstehen inwiefern du sexistisch, raumeinnehmend, übergriffig gegenüber anderen bist, brauchst du ja dann auch keine Schuld für ein strukturelles Phänomen auf dich nehmen. Der tricky Part ist natürlich, dass wir alle (auch wir Flintas) Sexismus internalisiert haben und es einiges an Arbeit ist, diese früh angelegten patriarchalen Verhaltensweisen abzulegen. Und es reicht eben nicht einfach nur, sich zum Feminismus zu bekennen und sich die Fingernägel zu lackieren. Für cis Männer heißt das ja auch, die eigene priveligierte Sichtweise auf die Gesellschaft zu hinterfragen, Ansprüche auf die Verfügbarkeit von Sex und Care Arbeit abzulegen, Flintas als eigenständige Subjekte wahr- und ernstnehmen, etc. Klingt vielleicht erstmal einfach, aber die meisten Typen scheitern leider daran…
Ich versuche es zumindest. Das ist, gerade weil man ja in einer Gesellschaft die vom Patriachat geprägt ist, nicht immer ganz einfach und ich stolpere auch häufiger mal über die ein oder andere Situation, bei der mir mein Verhalten gar nicht bewusst war.
Ja, das kenne ich ja genauso bei allen möglichen Themen. Die allermeisten Menschen verhalten sich ja zum Großteil erstmal unreflektiert. Ich glaube aber auch, dass der Schritt zur Reflektion für cis Männer, die sonst keine/kaum Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, besonders schwer zu sein scheint. Die meisten cis Männer bekommen von klein auf gesagt, dass sich die Welt um sie dreht, sie Ansprüche auf weibliche Verfügbarkeit haben und Frauen auch größtenteils wie Objekte behandeln können. Von diesem Mindset Abstand zu nehmen, scheinen die meisten Männer nicht zu können und wir sehen bislang oft nur Lippenbekenntnisse, statt echter Veränderung. Selbst in den emanzipiertesten, linken Zirklen, wo cis Männer präsent sind, gibt es immer noch massive Probleme mit sexualisierter Gewalt und dem Schutz von Tätern. Das linke Projekt der kritischen Männlichkeit ist daran auch gescheitert und über so Tätergruppen, die die Täter in der Verantwortung halten sollen, hab ich auch nicht viel positives gehört.
Solange diese Gesellschaftlich so patriarchal geprägt ist, müssen sich cis Männer halt auch anhören, wie scheiße sie sich verhalten. Wir könnten das alles hinter uns bringen, wenn cis Männer sich endlich mal tiefergehend mit dem Feminismus beschäftigen würden und aufhören würden, ihre Vormachtstellung gewaltvoll zu untermauern.
Ihr beide seid halt einfach nicht gemeint. Warum zieht ihr euch den Schuh an der nicht Mal für euch bestimmt ist?
Weil er mir übergestülpt wird, ob ich möchte oder nicht.
Weil es echt beschissene Kommunikation ist, die Niemandem etwas bringt, außer vielleicht Klicks. Dann soll der Artikel halt sagen, wer gemeint ist.
Naja aber ich identifiziere mich nun mal als Mann.
Was soll ich denn tun?
Muss ich jetzt mein Geschlecht “aufgeben” damit ich nicht mehr von solchen Aussagen getroffen werde?
Ist halt irgendwie uncool wenn jemand sagt “Menge Y ist absolut schrecklich!” Während vielleicht die Schnittmenge aus Y und “schrecklich” sehr groß ist, gibt es doch immer noch Teile der Menge Y die es eben nicht sind .__.
Warum muss ich mich “dann einfach nicht angesprochen fühlen” anstatt einfach zu schreiben was man meint?
Aber es wird doch geschrieben, wer gemeint ist. Nämlich Menschen, die sich wie beschrieben verhalten. Und dass das zum Großteil Männer sind, wird mit den genannten Statistiken untermauert.
Es wird außerdem die Frage gestellt, warum Männer in diesen Statistiken so überrepräsentiert sind, woraufhin patriarchale Strukturen als Erklärungsversuch herangezogen werden.
Ich (als männlich sozialisierte Person) lese da keinen pauschalen Angriff auf Männer heraus oder Schuldzuweisungen an Männer. Nur das Patriarchat wird angegriffen und beschuldigt.
Ich bin ein Mann und nehme auch am Straßenverkehr teil und bin kein nennenswertes Risiko als Radfahrer.
Warum steht da das ich ein Risiko bin?
Und sag mir bitte nicht das ich als “Radfahrer ja gar nicht gemeint bin usw. usf.”, im zweiten Teil der Überschrifft wird explizit auf das Geschlecht abgestellt, nicht auf das Forbewegungsmittel oder sonst was. Und das finde ich einfach nicht in Ordnung.
Ach komm. Ne click- und etwas ragebaity Überschrift. Als wär das was neues.
Ich will jetzt auch keine krasse Diskussion starten oder so, das trifft bei mir (und wenn ich das richtig gelesen habe, auch bei zumindest einen anderen) einfach auf einen wunden Punkt. :(
Ich versuche gerade irgendwie meinen eigenen Weg als moderner “Mann” zu finden und mich halt von dem Klischee “Mann 💪🍔🍺🚗” zu distanzieren. Es fühlt sich dann nur einfach mies an, wenn man dann trotzdem mitgenannt wird.
Ich bin ein Mann, aber eben nicht so ein Mann.
Aber warum trifft das so einen wunden Punkt?
Ich hab selber ja auch mit dieser Männlichkeitsfrage zu kämpfen (und wenn auch wahrscheinlich anders als du, diese Diskussion betrifft mich ja trotzdem auch irgendwie), aber ich fühle mich überhaupt nicht outgecallt. Vielleicht, weil ich gar kein Auto fahre, vielleicht aber auch, weil ich mal ein “Mann 💪🍔🍺(🚗)” war (wobei “war” auch diskutabel wäre, aber eben heute deutlich weniger als früher und es anders einordne) und heute eine andere Perspektive habe (damals wäre ich voll drauf angesprungen, aber eben auch gemeimt gewesen).
Bei einem Blatt, dass in der Sprache sonst extrem auf präzise und inklusive Ausdrucksweise Wert legt, kann zumindest die Überschrift gar nicht anders interpretiert werden. Dass wir hier “nicht mitgemeint” sein können ist vor diesem Hintergrund einfach unglaubwürdig.
Der Artikel selbst ist gar nicht so schlecht:
Das ist mir schon in dem Buch von Katja Diel sauer aufgestoßen. Es werden verkehrspolitische Probleme auf ein überzeichnes Bild von “toxischer Männlichkeit” zurückgeführt. Kann sein, dass sich viele Männer auf Verbrennerautos einen abwedeln. Aber außerhalb der Städte ist Busfahren kaum möglich und Elektroautos kann sich auch gebraucht kaum jemand leisten. Wäre schön, wenn sie die Wahl hätten.
Was mir bei diesen Argumentationssträngen sauer aufstößt, ist, so zu tun als ob Frauen mit dieser Situation nichts zu tun hätten. Sind nur die Männer die Bösen mit ihrer toxischen Männlichkeit. Als singuläres Objekt im freien Raum.
Irgendwie kriege ich in mein kleines Hirn nicht rein, welche Rolle die Mütter dieser toxischen Männer spielen. Haben die weiblichen Mütter nur zugeguckt bei der Erziehung und Sozialisierung? Warum werden die Mütter-Frauen nicht aktiver in der Erziehung ihrer Söhne und deren Menschenbilder?
Mit “die Lehrer und die Schüler” sind halt die Frauen und die Diversen auch mitgemeint. Musste halt wissen wie’s gemeint ist.
Merkste selber, ja?
Ist halt ragebait. Taz mMn nicht mehr enst zu nehmen leider.
Ich stimme dir in soweit zu, das Politik nicht nur oder maßgeblich von einem Geschlecht entschieden werden sollte, solange es beide betrifft.
Aber wenn ein Geschlecht in einem Problem überrepräsentiert ist, dann muss schon geguckt werden warum das der Fall ist und adequate Gegenmaßnahmen finden, die der Geschlechtsverteilung entsprechend gestaltet werden. Das Zepter dann einfach dem anderen Geschlecht geben ist allerdings wie gesagt nicht die Lösung.
Und damit meine ich, dass zum Beispiel Plakate zum besseren fahren häufiger auf der Männertoilette aufgehangen werden sollte.
jo, weil es dann falsch wäre …
Dein Verständnis von Sexismus hört anscheinend bei “Männer vs Frauen” auf und du hast offensichtlich nicht verstanden, was Sexismus überhaupt ist. Obwohl, wahrscheinlich willst du es auch nicht verstehen, denn das würde an deiner Machtposition als Mann rütteln. Es geht beim Sexismus um ein strukturelles Machtverhältnis, welches Menschen anhand ihres Geschlechtes trennt. Symptome davon sind u.a. geschlechtsspezifische Gewalt und gesellschaftliche Benachteiligung gewisser Gruppen. Diese Machtstruktur ist, grob runtergebrochen, nun mal zum Vorteil von Männern und zum Nachteil von Frauen. Und es ist nunmal keine “sexistische Verallgemeinerung” sein, wenn wir dieses strukturelle Problem immer wieder und wieder beobachten können (Männer sind durchschnittlich um einiges gewalttätiger). Es geht hier ja offensichtlich nicht um individuelles Verhalten, sondern darum, welche Bevölkerungsgruppen sich wie verhalten. Und toxische Männlichkeit und mit Männlichkeit assoziierte Gewalt sind eben auch Symptome einer patriarchalen Gesellschaft. Es gibt für dieses strukturelle Problemverhalten also sogar auch noch schlüssige und hinreichend belegte Motive.
Aber ich kann mir vorstellen, dass dies bei den Männern hier im Thread auf taube Ohren stößt, weil dafür müsstest ihr ja euer Weltbild anpassen und das ist ein großer Schritt. Ich hoffe, ihr bringt die nötige Offenheit mit.