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Sie stehen Alternativen wie Lemmy pessimistisch gegenüber:
Ja, es gibt eine Abwanderung, aber wir denken, dass das eher ein temporärer Effekt ist, gerade im deutschsprachigen Bereich […]
Reddit als alternativlos zu beschreiben klingt für mich wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn man in letzter Konsequenz nicht bereit ist einen Schlussstrich zu ziehen, dann bleiben temporäre Blackouts natürlich wirkungslos.
Das macht wenig Hoffnung auf Besserung und hinterlässt ganz klar Bedenken, dass die deutschen Mods doch irgendwann aufgeben und sklavisch weiter für Reddit arbeiten, statt etwas Neues aufzubauen.
Ich finde die Punkte, die sie anbringen, warum es nicht einen großen Exodus und Umzug auf Lemmy geben wird, schon valide. Aber das gilt für den momentanen Stand der Dinge. Wenn sich Lemmy weiterentwickelt, Content- und UX-mäßig, kann das in einigen Wochen/Monaten wieder anders aussehen.
Ein so großer Monopolist wie Reddit wird nicht von einem Skandal direkt sterben. Das wird ein Death by 1000 small cuts…und wird eine Weile brauchen. Was aber auch gut ist, denn dann können sich hier entsprechende Strukturen organisch bilden.
Kein Riese stirbt über Nacht. Wenn Tumblr bald ActivityPub unterstützt, lassen sich Beiträge von dort auch recht unkompliziert crossposten und wir haben erstmal nen dicken Content-Schub. Instagram kommt mit Barcelona um die Ecke, aber das wird möglicherweise eher hässlich.
Wie lange läuft schon der schleichende Tod von Facebook, wann war MySpace wirklich hinüber… von solchen Sensations-Phantasien, dass die plötzlich weg sind, sollte man sich eben lösen. Blätter ich heute bei Twitter durch, gibt’s an neuen Accounts nur noch Trolle und Faschos - wie es bei Facebook auch losging. Irgendwann bleibt es dann noch als stille 4chan-Übernahme in Erinnerung und fertig.