Oftmals wird ja argumentiert dass bei der maskulinen Form die weibliche miteinbezogen ist, umgekehrt aber regt es auf. Also kann es nicht ganz unbedeutend sein.
Ich finde es einen spannend Denkansatz und die Reaktion zeigt dass darüber durchaus gesprochen werden muss.
Nein, DER Kanzler ist maskulin, DIE Fachkraft ist feminin.
Bei der Fachkraft geht aber keiner Standardmäßig davon aus, dass es sich pauschal um eine Frau handelt.
Was das Paper angeht:
Wenn es selbst in Sprachen, die NICHT geschlechterspezifisch sind, einen Bias gibt, einen Mann anzunehmen, dann bezweifle ich, dass der/die Kanzler:in diesen Bias beseitigen kann.
Und warum soll es das so noch nie gegeben haben? Du argumentierst dann ja ganz einfach für die Originalversion der Begriffe, eben vor dem Gendern, maximal eben noch ergänzt um ein Sprechverbot der existierenden, femininen Bezeichnungen.
Wirf doch mal einen Blick in das Paper. Dass diese sprachlichen Unterschiede tatsächlich einen Effekt haben ist exakt das, was dort gezeigt werden konnte.
(Klar, mir ist schon bewusst, dass die meisten Menschen die wissenschaftliche Evidenz bei dem Thema ganz gern mal ignorieren, aber wenn es dich tatsächlich interessiert, dann ist es eine spannende Quelle.)
Ja, ich plädiere für das generische Maskulinum (bzw. Femininum wo anwendbar) ohne auf das Geschlecht de bezeichneten Person einzugehen.
Das hier ist kein akademischer Diskurs in der sich jeder erst vollständig in den aktuellen Stand der Forschung einlesen muss.
Das ist eine öffentliche Diskussion. Wenn du jemanden mit Fakten überzeugen willst, dann must du diese Fakten präsentieren.
In dem von dir zitierten Part finde ich nichts was gegen meinen Vorschlag spricht.
Dagegen gibt es dieses:
-Seite 13 des verlinkten pdf.
Dein Paper argumentiert, dass eine Gender-neutrale Lösung erfolgversprechender ist als eine Gender-symetrische.
Ich glaube da hast du was missverstanden. In dem von dir zitierten Absatz wird ja genau argumentiert, dass eben gerade gender-symmetrische Lösungen besser sind (und das “natural gender languages”, hierzu zählt Englisch, es darin leichter haben als “gendered languages” so wie Deutsch).