Letzte Woche wurde an der Berliner Humboldt-Universität eine Veranstaltung u.a. mit Daphne Barak-Erez, Richterin am israelischen obersten Gericht, von “Aktivisten” niedergebrüllt und verhindert. Dass Barak-Erez eine scharfe Gegnerin von Netanjahu ist und dass sie gegen die umstrittene Justizreform gestimmt hatte, interessierte den wütenden Mob nicht.
Jetzt traf es Tania Bruguera, die aus Hannah Arendts “Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft” lesen wollte. Es könnte nicht passender sein.
Die Kunstaktion war eine Einladung zu einem offenen Dialog. Angeblich hatten sogar einige der Künstler Mitgefühl für die Geiseln vom 7. Oktober geäußert.
Man muss - ähnlich wie auch beim anderen erwähnten Fall - bedenken, dass Bruguera einen offenen Brief unterschrieben hat, der - wie Künstler das heute gerne machen - von Genozid schwafelt. Der Mob wollte ganz offensichtlich nur zeigen, was er von freier Rede hält.