Was haltet ihr von der Idee des Industriestrompreises? Demnach würden die Unternehmen aus dem sogenannten Transformationssektor subventioniert. Auf der einen Seite werden damit zumindest keine falschen Anreize gesetzt (Stahl, Zement, …), auf der anderen Seite frage ich mich, ob die Maßnahme überhaupt wirksam wäre hinsichtlich der wirtschaftlichen Großwetterlage in Deutschland. Haben die betroffenen Unternehmen überhaupt einen nennenswerten Anteil an der Wirtschaftsleistung? Was ist mit der Beschaffung von Rohstoffen und Halbzeugen aus dem Ausland, die nicht subventioniert sind, aber trotzdem die Herstellkosten der deutschen Hersteller in die Höhe treiben? Wenn ich richtig informiert bin, waren viele Stahlerzeugnisse in den letzten Jahren überall schwer und teuer zu bekommen, Lieferkette Probleme, etc.
Mich würden eure Einsichten interessieren!
Deine Argumentation trägt den neuen Herausforderungen keine Rechnung sondern gilt noch für vor Corona.
JETZT müssen Unternehmen entkoppeln, Zulieferer diversifizieren, just-in-time relativieren, Resilienzen steigern und natürlich Klimaneutral werden.
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. z.B. BASF wird extreme Anstrengungen leisten müssen. Aber keine unmöglichen. Genug Zeit kann da den Unterschied zwischen gedeih und verderb ausmachen.
Ich habe mich bemüht, nicht zu argumentieren, sondern meine Fragestellung zu präzisieren - mich interessiert ja wie beschrieben eure Meinung!
Ich lese den Vorschlag eben nicht so, als würden Unternehmen wie BASF von den Subventionen profitieren - wenn das so wäre, würde ich der Argumentation der Regierung viel einfacher folgen können. Genannt sind ja explizit Industriezweige, die direkt an der Energieerzeugung mit Erneuerbaren beteiligt sind, nicht aber die, die mittelfristig und auch nur mittelbar davon profitieren, wie BASF. Übersehe ich etwas?
Jetzt bin ich selbst verunsichert. Eine spezielle “Energiepreisbrense” für bestimmte Gruppen gibt es ja seit letztem Jahr.
Mit dem neuen Gesetz/Positionspapier (mit dessen Details ich nicht vertraut bin) zielte man aber mWn schon auf die breite Industrie ab und ist daher auch in der Kritik.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/industriestrompreis-102.html schreibt z.B. “Die Chemie- und Energiegewerkschaft IGBCE begrüßte das SPD-Konzept …” d.h. Chemie ist davon schon bezroffen dacht ich.
Ich hatte mich auf folgende Aussage im Artikel konzentriert: “Gefördert werden sollen stromintensive Unternehmen, die im Bereich der sogenannten Transformation arbeiten, also etwa Batterien, Windräder oder Wärmepumpen herstellen.” Ich hätte das so interpretiert, dass ein Stahlwerk oder BASF nicht darunterfallen. Vielleicht ist es aber auch unklug von mir, zu viel aus einem Tagesschau-Artikel rauslesen zu wollen, während dir Inhalte der Idee noch in der Koalition verhandelt werden - vielleicht weiß hier aber ja auch jemand schon mehr?