Der Dienst eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres soll man in Deutschland dann sowohl bei der Bundeswehr als auch bei sozialen Einrichtungen ableisten können. Ein Pflicht-Gesellschaftsjahr hatte die CDU bereits vor zwei Jahren in ihr Grundsatzprogramm aufgenommen. Neu sind nun die Änderungen zur Wehrpflicht.
Das ist ein einigermaßen sinnloses Argument, wenn man den Preis dann bezahlen muss, wenn man noch nichtmal im Leben angekommen ist und das alles zu schätzen gelernt hat, findest du nicht?
Für die Gesellschaft was tun, ist absolut begrüßenswert, und das zu fördern auch. Aber fördern, nicht fordern. Man könnte das ja aber indes von den reichen Profiteuren der Wohlstandsgesellschaft einfordern, nämlich in Form von Kapitalertrags- und Erbschaftssteuern. Dann könnte man sogar das Geld in Teilen wiederum verwenden und attraktive Angebote bei der Bundeswehr schaffen, so dass junge Menschen sich vielleicht sogar freiwillig für eine Laufbahn entscheiden (ja, das ist unweigerlich erforderlich, ist halt so, Friedensdividende und so).
Wir verweigern unserer Jugend die Erkenntnis, dass Demokratie Einsatz bedeutet, wenn wir sie durch ein kaputtes Schulsystem prügeln, dann in Dreckpfützen kriechen lassen und zum Dank sie ohne Aufstiegsmöglichkeiten in eine Gesellschaft entlassen, wo sie sich nichtmal eine Wohnung zur Miete leisten können.
Welchen Preis sprichst du an? Ein Jahr für die Allgemeinheit zu leisten? Genau das ist mein Argument: warum sieht jeder das als Verlust? Es muss nicht mal ein Gewinn sein, einfach ein neuer Blickwinkel.
Das Wort Preis habe ich von dir übernommen. Aber ja, das meine ich damit. Ich sehe es als Verlust, weil es einer ist. Sobald mir jemand als Volljähriger sagt, wo ich ein Jahr zu sein habe und was ich da mache, ist das potentiell wider meiner Lebensplanung und damit sinnlose Zeitverschwendung.
Ich kann das nicht als neuen Blickwinkel abtun, das ist für mich eine ebenso leere Motivationscoaching-Aussage wie “Probleme sind dornige Chancen”.
Nun das ist schade. Aber nicht überraschend. Es scheint wir gehen weg vom Gedanken der Gemeinschaft, die Vorteile für alle schafft, zum Prinzip des Individuums. Jeder für sich macht die Demokratie.
Offensichtlich, sonst würde die CDU diese den Jugendlichen vorleben statt sie zum stopfen von selbst verursachten Löchern zu verpflichten.
Wenn man jetzt böse wäre könnte man sagen: Die meisten CDU Politiker (und Wähler) HABEN das sehr wohl als Wehrpflichtige vorgelebt…
Stimmt auch wieder, wobei da bei so manchem wohl eher “war für mich scheiße, warum sollen die es besser haben” mitschwingt.
Ironisch, das ist doch das absolute Wesen der Demokratie. Ich sehe etwas anders als du und der Konsens, also die Mehrheit, diktiert die kollektive Handlungmaxime.
EDIT: OP runterwählen finde ich hier jetzt nicht so gut, die Meinungen mögen auseinandergehen, aber ich finde so einen Diskurs gut, wenn man sich nicht angiftet.