Neulich im Rewe gesehen ich dachte mich laust der Affe, 20 Euro für ein Brot. Damit geht vermutlich Theo Stratmann Enten füttern.

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    10 months ago

    Wenn der Prestige-Effekt ein konstituierendes Kriterium ist, würde ich das nicht unbedingt unterschreiben, dass es sich dabei um Veblen-Güter handelt, denn Prestige ist etwas, das gesehen werden muss. Ich denke bei hochpreisigen Alltagsprodukten steckt eher der Wunsch nach bewusstem Konsum. Sich die Packung eben nicht reinschaufeln, sondern jede einzelne Beere ganz bewusst genießen, mit all ihren Facetten von den Nuancen im Geschmack, über die Farbe, bis hin zur Konsistenz. Ich finde diesen Trend nicht bedenklich oder ein Zeichen von Dekadenz, sondern im Gegenteil ein Zeichen für eine gesundende Gesellschaft, die sich von Verschwendungssucht und Konsumexzessen wegbewegt.

    In dem Zusammenhang muss ich auch mal gegen die Süßwarenhersteller ranten, die einem ja zur Gewinnmaximierung immer so viel Masse wie möglich unterjubeln wollen, weil es nur menschlich ist, die ganze Packung wegzuatmen - Shrinkflation find ich dahingehend auch eine positive Entwicklung. Ich zahl deswegen auch gerne den erheblich höheren Kilopreis der “Quengelkasse” und würde mich darüber freuen, wenn es dort noch mehr Auswahl und vielleicht auch hochwertigere Produkte gäbe. Lieber ein Premiumeiskonfekt als eine Tüte mit der Billoversion und lieber eine echte Praline als eine reduzierte Dumbopackung Duplo.