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Cake day: June 19th, 2023

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  • Erstmal muss ich natürlich sagen, dass ich toll finde, dass man hier sachlich über ein so polarisierendes Thema reden kann.

    Es muss geschaut werden das Frauen klar kommuniziert wird das sie Technische Berufe erstreben können, gerne Hilfsangebote, Schulungen anbieten, in der Schule explizit auf Mädchen zugehen um diese auf Angebote aufmerksam zu machen (Anekdotisch wurde das in meiner Jugend btw auch schon so gemacht) - gleichzeitig aber bitte auch bei den Jungs das diese in die Frauendomänen mehr aufgenommen werden (Hier gab es in meiner Jugend absolut gar nichts).

    Trotz deiner Anmerkung zu Beginn argumentierst du hier im Grunde für eine positive Diskriminierung. Nur, dass du sie in der Schule statt später im Arbeitsmarkt für sinnvoll hälst und da muss ich sagen bin da ganz bei dir - es bringt einfach wenig auf den letzten Stufen der Karriereleiter Frauen zu bevorzugen, wenn das Problem schon viel früher beginnt.

    Das Angebot für Mädchen von dem du vermutlich redest ist der Girls Day. Das Problem ist, dass ein paar wenige Aktionstage in der Gesamten Schullaufbahn schlecht gegen die allgegenwärtige Sozialisierung mit traditionellen Geschlechterrollen ankommt. Hier müsste einfach mehr passieren bzw. anders vorgegangen werden.

    Es gibt mittlerweile übrigens auch den Boys Day, der speziell soziale Beruf Jungs näherbringen soll. Gleichberechtigung sollte hier natürlich keine Einbahnstraße sein.

    Kollege von mir wurde nicht befördert weil er ein Mann war, obwohl er besser qualifiziert war für die Position und die Beförderung wurde Schlussendlich auch genau so begründet “Mehr Frauen in höheren Positionen, auch bei schlechterer Qualifizierung” - Der Kollege arbeitet jetzt nicht mehr dort wo er war damals.

    Im Einzelfall ist sowas natürlich blöd - Statistisch gesehen ist es aber oft umgekehrt, dass Frauen bei gleicher Qualifikation schlechter beurteilt werden. Dazu gibt es einige Studien z.B. https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/frauen-werden-bei-der-ausbildungssuche-diskriminiert

    Meine Freundin arbeitet in einem klar Männer dominierten Umfeld, wird dort aber als vollwertiges Mitglied anerkannt und wird nicht diskriminiert, im Gegenteil, die Leistung wird anerkannt und die Kollegen wollen sie lieber in die Laborleiterrolle bringen als ihre Männlichen Kollegen die schon länger dort arbeiten

    Meine Kollegen, mit denen ich tagtäglich zu tun hab schätzen mich und erkennen auch Können bzw. meine Leistung an. Nur bei Leuten, die mich nicht kennen wird manchmal - überspitzt gesagt - so getan, als hätte ich meinen Master im Lotto gewonnen.

    Dein Punkt bzgl Kinderspielzeug gilt halt auch genauso andersrum, da wird auch den Jungs direkt ein Weltbild aufgedrückt. Es bringt einfach nichts zu sagen das es nur bei Frauen Scheiße ist, die Medallie hat zwei Seiten.

    Bei dem kompletten letzten Absatz stimm ich dir absolut zu. Natürlich haben wir eine Menge erreicht. Vor 60 Jahren wäre unvorstellbar gewesen, dass ich überhaupt so einer Arbeit nachgehe. Ich habe nur die Sorge, dass es wegen dem Rechtsruck in der Gesellschaft die nächsten Jahre eher wieder zurück zur traditionellen Rollenverteilung geht.


  • Liegt das aber nicht eher an den Berufen und nicht daran das hier Frauen Arbeiten?

    Hier denke ich, dass das nicht so ganz stimmt - oder zumindest die Kausalität zum Teil umgekehrt ist. Ich hatte bereits wissenschaftliche Studien gesehen, die gezeigt haben, dass wenn der Frauenanteil in einem Beruf steigt, sinkt einige Jahre zeitversetzt der relative Durchschnittslohn. Und beim Männeranteil ist es umgekehrt.

    Eine Männliche Pflegekraft bekommt ja auch nicht mehr Geld als eine Weibliche. Sollte zumindest mal nicht, wenn doch wäre das natürlich maximal Scheiße.

    Das ist aber statistisch gesehen öfters der Fall.

    Ich als “Mann” (30 jahre alt) habe als Kind noch gesagt bekommen “Schaff was damit du deine Familie Ernähren kannst, IT ist gut bezahlt - schau dir das mal an”. Jetzt arbeite ich in der IT, gut bezahlt.

    Genau das ist ja das Problem. Du wurdest dazu motiviert eine gutbezahlte IT-Karriere zu verfolgen. Mädchen wird immer noch gesagt, dass sie kein Mathe, Naturwissenschaften etc. könnten.

    Selbst wenn man sich als Frau für MINT-Fächer entscheidet, wird man benachteiligt. Ich arbeite z.B. ebenfalls in der IT und mir ist es schon mehrfach passiert, dass sich bei Frage zu der von mir programmierten Software an meinen männlichen Kollegen statt an mich gewendet wurde. Natürlich kennen die sich nur oberflächlich damit aus, aber der typische Endbenutzer weiß sowas nicht. Und wer bekommt dann das Lob bei meinem Chef? Also ich sicher nicht, weil mir traut ja niemand wirklich viel Kompetenz zu.

    Parallel wurde den gleichaltrigen Mädels gesagt “Macht das was ihr wollt, das ist schon ok so, ihr dürft das alles!”

    Das stimmt so nicht ganz. Frauen wird schon, gesagt, wie sie zu tun haben und zwar, dass sie diejenigen sind, die sich um den Haushalt, die Pflege bzw. Erziehung der Kinder kümmern müssen. Es wird doch schon mit dem Kinderspielzeug klar gemacht, dass soziale Arbeit die Aufgabe der Frauen ist. Und die Karriere muss im Zweifelsfall vernachlässigt werden, sonst ist man eine schlechte Mutter bzw. Tochter.

    Jetzt mit Sexismus anzufangen um Sexismus zu bekämpfen kann nicht die Lösung sein.

    Nur weil wir mittlerweile annährend Gleichberechtigung haben, kann nicht einfach so tun als wären die letzten paar tausend Jahre der Unterdrückung von Frauen durch Männer nicht passiert. Die Gesellschaft ändert sich nicht von heute auf morgen und sexistische Vorurteile sind immer noch tief verankert.

    Über die einzelnen Maßnahmen kann man natürlich streiten - Ich z.B. halte eine Frauenquote bei der Einstellung eher für den falschen Ansatzpunkt. Aber dass man positive Diskriminierung grundsätzlich verteufelt halte ich auch für falsch.



  • Klingt wie eine einfache Erklärung des Phänomen, dass den Frauen die alleinige Schuld an dieser Situation zuschiebt. Besonders wenn man bedenkt, dass der gesellschaftliche Druck bzw. Rahmenbedingungen Frauen dazu bewegt in weniger gut bezahlten Branchen zu arbeiten und unbezahlte Angehörigenpflege bzw. Kindererziehung einer guten Karriere gegenüber vorzuziehen.

    Letzendlich sind Gehälter auch keine rein marktwirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche/politische Entscheidung. Und de-facto wird in unserer Gesellschaft die Arbeitszeit von Frauen erheblich weniger wertgeschäzt.




  • Im Artikel heißt es:

    Im Brennpunkt stehen unterschwellige, körperliche, verbale oder andere nicht körperliche Formen sexueller Belästigung im öffentlichen Raum.

    Ich glaube, dass die Wirkung (wenn überhaupt) eher unterbewusst ist, indem nochmal deutlich gehabt wird, dass auch diese weniger offensichtliche Art der sexuellen Belästigung gesellschaftlich nicht akzeptabel ist.

    Gerade durch den politischen Rechtsruck scheint sowas wieder eher akzeptiert zu sein, daher kann ich die Aktion schon verstehen.






  • skala wählt in der 90% in einer kategorie sind, dann wäre es halt ne scheiß skala

    Die Skala soll möglichst gut die Realität abbilden und wenn 90% der Bevölkerung furchtbar arm wäre, würde eine gute Skala dies erkannbar wiedergeben.

    Oder mal umgekehrt gefragt: Wieso ist eine Skala nur dann gut oder sinnvoll sein wenn alle Werte möglichst gleichverteilt vorkommen? Ich halte es ehr für sinnlos eine Skala danach festzulegen, weil man ja damit das Ergebnis festlegt.


  • Die wohl beste Definition von Mittelschicht beruht daher auf dem Einkommen. Eine Ergänzung um Vermögen ist schwierig, da fast 40 Prozent der Haushalte in Deutschland praktisch kein Vermögen haben und somit die Mehrheit der Unterschicht und nicht der Mittelschicht zugeordnet werden müsste.

    An dieser Stelle würde ich fast lachen, wenn es nicht so traurig wäre…

    Man kann also diese sinnvolle Definition verwenden weil dann rauskommt dass ein großer Teil der Bevölkerung verdammt arm ist? Hier werden mal wieder die Augen vor der Realität verschlossen.