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Cake day: May 31st, 2024

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  • Bin selbst Ossi und arbeite in Rostock als Web Developer. Wir haben einige Leute die remote für uns aus dem Westen arbeiten und ein Kollege sogar aus Ägypten. Der hat ursprünglich schon vor Ort angefangen, wollte aber hier nicht bleiben.

    Ich kann’s verstehen. Die Stadt ist noch vergleichsweise “gemäßigt”, aber hier gibt’s auch mehr als genug Alltagsrassismus und im Umland sieht es gar nicht rosig aus.

    Man findet hier vor Ort einfach keine Leute, selbst wenn man mit richtig viel Geld winkt. Gerade im Devbereich gibt es viele weltoffene, linksgerichtete Menschen und die wollen hier nicht hin.

    Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, zu gehen und nach Nürnberg zu ziehen, da viele meiner Freunde zufälligerweise dort gelandet sind. So ganz vom Tisch ist das für mich noch nicht, falls es hier richtig unangenehm werden sollte. Erstmal konnte mich mein Arbeitgeber noch mit Gehalt und Benefits halten, die selbst eine westliche Firma nicht so ohne weiteres anbietet.



  • Die letzten Tage kamen einige Filme ins Kino, die ich mir alle reingezogen habe.

    “Hagen – Im Tal der Nibelungen” hat mich sehr überrascht. Der Trailer und das Poster wirkten wie eine typisch deutsche Trashproduktion, aber der Film hat sich dann tatsächlich so angefühlt wie eine Folge Game of Thrones - nur halt auf Deutsch. Kompetentes Schauspiel, schöne Bilder, gut geschriebene Dialoge…gute Arbeit, RTL. Ich bin nun sehr gespannt auf die Serie, die auf diesen Film folgen soll.

    Danach habe ich “Heavier Trip” geschaut, das Sequel zu “Heavy Trip”, einer finnischen Metalkomödie. Ich mochte diesen trockenen, nordischen Humor des ersten Films sehr. Der zweite war nicht mehr ganz so gut, wurde aber in Teilen in meiner Heimatstadt Rostock gedreht (was ich vorher nicht wusste) und es war schön, die Stadt mal auf der großen Leinwand - abseits von ranzigen ARD-Krimis - zu sehen.

    Gestern Abend lief dann “Smile 2”. Der hat sehr viel Kritik und Hate im Netz abbekommen, das konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Beim ersten bin ich fast weggepennt, der hier war aber durchgehend spannend und deutlich besser. Vor allem im Sounddepartment hat der richtig reingehauen, da kam die laute Anlage im Kino sehr zur Geltung. Besonders die ersten 10-15min waren richtig stark. Nach unten gezogen hat den Film leider eine Werbepartnerschaft mit einem Wasserflaschenanbieter (es wird alle 5min eine Literflasche Wasser geext und das Logo in die Kamera gehalten) und ein recht beschissener Rugpull als Teil des Plots.

    Heute gönne ich mir mal eine Pause, morgen geht’s dann mit “The Apprentice - The Trump Story” und Donnerstag mit dem neuen Venom-Film weiter. Bei Venom erwarte ich nicht viel, nachdem er seine Gegner im letzten Teil schon mit der Kraft von Freundschaft besiegt hat. Ach, Marvel… :D








  • Mein Dad, letzte Woche von nem Xiaomi auf ein Nothing Phone gewechselt.

    Scheiterte beim Entsperren seines Smartphones, weil er nun von unten nach oben und nicht mehr von rechts nach links wischen muss.

    “Du kannst das auch mit deinem Fingerabdruck entsperren.” - “Niemals, ich gebe niemandem irgendwelche Daten!” Fuhr dann damit fort, eine werbeverseuchte Klingeltonapp mit Tiergeräuschen herunterzuladen…



  • Ich hab am langen Wochenende nach Monaten endlich mal wieder die Wohnung durchgewischt. Das waren mehrere Eimer schwarzes Wasser. Ich bin ein Dreckschwein und dafür stehe ich mit meinem guten Namen! 😄

    Gut, normalerweise lasse ich es nicht so lange schleifen, aber ich hatte in den letzten Monaten einfach zu viel Stress und keinerlei Motivation, etwas im Haushalt zu machen.

    Außerdem habe ich bei der Gelegenheit meinen quietschenden Bürostuhl geölt und jetzt ist der nicht nur leise, sondern rollt auch viel leichter! Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen glücklich machen.

    Ich freue mich außerdem, dass bis Dezember nun endlich all meine Zahnruinen neu gemacht werden. Ich werde wieder wie ein respektables Mitglied dieser Gesellschaft aussehen und nicht so wie die Leute, die mit’m Bier in der Hand vor’m Penny abhängen. Kostenpunkt: 5.200 €. Hui! 😵‍💫

    Jetzt erstmal weiterarbeiten. Unser VPN ging heute nicht mehr, weil das Zertifikat nach 10 Jahren abgelaufen war…oh boy. Ich bin ja schon dabei, die denkmalgeschützte Infrastruktur gemeinsam mit dem neuen Management in das Jahr 2024 zu heben, aber es sind echt viele Baustellen auf einmal, an die ich ran muss. 💪


  • Auch wenn ich die kalkulierten 29€ pro Office-Tag für sehr unrealistisch halte, überwiegen die Vorteile des Homeoffice für mich extrem, denn diese sind nicht nur finanzieller Natur.

    Wenn ich ins Office gehe, muss ich:

    • insgesamt 60 Minuten Straßenbahn fahren (4,40€ Kosten)
    • alternativ 1.5h Fahrrad fahren
    • mir auf dem Weg Essen besorgen und das bezahlen (vorkochen wäre möglich, aber das auf dem Rad zu transportieren ist recht anstrengend)
    • mit sehr schlechtem Internet arbeiten, das ist zu Hause viel schneller und zuverlässiger
    • den Bürotalk meiner Kollegen ertragen
    • die nervige Putzkolonne mit ihrem dröhnenden Staubsauger über mich ergehen lassen, die schon Nachmittags anfängt, alle umliegenden Büros zu reinigen

    Das alles habe ich zu Hause nicht. Ich kann mich vollumfänglich auf meine Arbeit konzentrieren, gutes (und günstigeres) Essen kochen, eine leise Umgebung genießen und somit viel produktiver für die Firma sein.

    Vermutlich werde ich nächstes Jahr häufiger mal im Büro sein, weil ich plane, in die Innenstadt zu ziehen und dann nicht mehr diese riesigen Arbeitswege habe - aber das ist auf rein freiwilliger Basis, weil ich mit den Kollegen auch gerne mal einen Schnack halte. Maximal wird das ein Mal pro Woche sein, sonst krieg’ ich ja nie was fertig.

    Mein Arbeitgeber hat schonmal geäußert, dass er sich wünschen würde, wenn ich häufiger im Büro wäre. Wünschen kann man sich viel, doch da mein Arbeitsvertrag Gegenteiliges beinhaltet, ignoriere ich das einfach gekonnt. 😄





  • Ich habe letzten Montag meine Kündigung eingereicht, nachdem ich fast zwei Monate geghostet wurde - mir wurde zuerst mehr Gehalt versprochen und danach hab’ ich nur noch so Aussagen wie “Müssen wir mal schauen” und “Wenn die Firma Erfolg hat, sollst du auch Erfolg haben” gehört. Passiert ist aber nix.

    Auf einmal herrschte ein riesiges Chaos und man hat mir ein Angebot gemacht, was ich einfach nicht ausschlagen konnte. 30 Wochenstunden (anstatt 32), eine ordentliche Stange mehr Nettogehalt und zwei Monate Urlaub.

    Ich war schon drauf und dran zu gehen nach dieser Aktion und hatte auch schon vor, im November einfach mal einen Monat frei zu machen und ein paar Games zu zocken. Da haben sie mir dann so viel Urlaub gegeben, dass ich das trotzdem machen kann, ohne kündigen zu müssen. 🤣

    Mir wurde gesagt, das wäre alles längst vorbereitet gewesen und ich hätte nur etwas Geduld haben müssen. Naja…wenn ich mich nicht gemeldet hätte, wäre der Arbeitgeber auf keinen Fall mit diesem Angebot auf mich zugegangen, das ist mal sicher.

    Eigentlich traurig, dass man um jeden Euro immer so fighten muss, aber bei den aktuellen Mietpreisen muss ich auch schauen, wie ich überlebe, so ist unsere Gesellschaft nunmal.

    Fast all meine jungen Kollegen finden das richtig gut, dass ich mich so durchgesetzt und gefochten habe. Allerdings sind einige ältere Kollegen jetzt abweisender zu mir, ich hab das Gefühl, die gönnen mir das nicht wirklich. Vielleicht ist das so ein Generationending.

    Davon abgesehen habe ich gestern den Film “Lee” im Kino geschaut (der in Deutschland “Die Fotografin” heißt) und der war so traurig, dass ich am Ende aus dem Heulen nicht mehr rauskam. Kate Winslet hat eine unfassbare Performance abgeliefert und ein Film über unsere deutsche Geschichte ist ja an sich schon kein leicht zu verdauendes Thema. Wenn die Frau dafür keinen Oscar bekommt, raste ich aus!