Die Idee von einem “natürlich” ist absoluter Quatsch. Genauso unsere Vorstellungen von “gesund”. Natur-Kultur-Dualismus und so. Kommt doch in vieler veganer Theorie auch vor.
Wenn du das unabhängig von Substanzen wissen wollen würdest, wäre doch eine Ausweitung des Studiendesigns auf eine sehr große Menge an Menschen und Daten zu derem Lifestyle und Essgewohnheiten viel sinnvoller. Dann könntest du idealerweise rausrechnen, welche Substanzen etc Einfluss auf den Körpergeruch haben. Aber die oben beschriebene Studie hat das ja gar nicht überprüfen wollen. Und falls Substanzen schuld sind, dann anscheinend auch für Teenager:innen generell. Und dann ist ja auch wieder egal.
Tatsächlich zeigen Studien, dass viele dieser Nahrungsmittel nicht nur dick, sondern auch krank machen können - und dass sie das Leben verkürzen können. Sie können Entzündungen fördern, die Zusammensetzung unserer Darmflora, des Mikrobioms verändern und zu einer Übersäuerung des Stoffwechsels führen. Inzwischen gilt jedes zweite Produkt aus dem Lebensmittelhandel als hochverarbeitet und potenziell gesundheitsschädlich.
Ja, aber das jat ja trotzdem nix damit zu tun, dass es keinen “natürlichen” Grundzustand gibt und dass es statistisch eben eine ganz andere Fragestellung wäre. Wie definierst du denn “natürliche”, nicht “hochverarbeitete” Lebensmittel?
Hast du das selber gelesen? Also schon Butter essen ist nicht drin. Und Einfrieren oder haltbar machen ist auch nicht. Und dazu geht es bei “Naturprodukt” ja größtenteils um einen durch die EU geschützten Begriff zur Vermarktung von Produkten. Es geht hier nicht um eine vermeintlich “natürliche” Ernährung.
Was in dem Wiki-Artikel auch nicht vorkommt: wo ist Gemüse und Obst denn bitte ein Naturprodukt? Wir haben diese Pflanzen über Jahrtausende doch so stark angepasst und so starke Veränderungen ausgesetzt, dass sie niemals mehr “natürlich” sein können. Wer weiß, was da alles für Stoffe durch Mutationen hervorgegangen sind, die es so vorher nicht in Pflanzen gab. Und Pilze? Alleine die ganze menschengemachte Schwermetall- und Radioaktivitätsbelastung lässt da meiner Meinung nach auch schwer von einem Naturprodukt sprechen. Was ist denn bitte an Honig ein “natürliches” Produkt? Honigbienen leben in höchst unnatürlichen Stöcken und kriegen Zuckerwasser zu trinken, nehmen all die Pestizide auf und auch die ganzen Monokulturen rundherum helfen nicht. Apis mellifera wurde natürlich auch sehr viel gezüchtet, um eben mehr Honig zu erzeugen. Alles andere als “natürlich”.
Und noch mal, all das rein gar nix mit einer “natürlichen” Ernährung zu tun, also dem Verhältnis und die Zubereitungsarten verschiedener Lebensmittel in der Ernährung. Wie willst du das bitte definieren? Wo setzt du da anthropologisch an (von historisch kann man hier nicht mehr sprechen, wir haben schlicht keine historischen Quellen), wann haben sich Menschen noch “natürlich” ernährt? Also schon die ganze sesshafte Kultur und Landwirtschaft schon mal nicht.
Es gibt auch Wissenschaftler:innen, die forschen an menschlichen Anpassungen an Alkohol und es gibt Indizien darauf, dass unsere Vorfahren fast durchgehend einen leichten Pegel hatten durch all das leicht vergorene Obst, das sie gegessen haben. D.h. Alkohol in Maßen wäre wahrscheinlich also “natürlich”?
Ich hoffe du merkst, was für ein Quatsch eine Einteilung in “natürlich” und “künstlich” ist. Klar, ich gebe dir Recht, dass sehr stark verarbeite Produkte dazu tendieren, weniger gesund für Menschen zu sein. Aber es ist sicherlich auch schwer daraus allgemeingültige Regeln oder Aussagen abzuleiten. Ich will wirklich nicht sagen, dass konventionelle Landwirtschaft das gleiche wie ökologische ist. Es gibt natürlich enorme Unterschiede. Aber bei so unterkomplexen Einteilungen in gut vs böse werde ich skeptisch.
Entschuldige, ich schaffe das nicht mehr ganz zu lesen, ist mir meine zeit nicht wert. Ich ess seit bald 20 jahren keine Butter mehr. Kuck dir mal die umweltbilanz davon an.
das milchprodukte nicht so gesund sind wie die agrarlobby es mit ihren kampagnen verkündet, sollte heute jedem klar sein, der es nicht absichtlich ignoriert.
Ich bin auch schon seit über nem Jahrzehnt vegan. Aber darum geht es ja gar nicht. Es ging mir viel mehr um das Konzept von “Natürlichkeit”. All die ganzen Biases und der ganze pseudowissenschaftlichen Quatsch, die auf dem Rücken des Bildes von der “Natur” getragen werden, verklären die gesellschaftlich Diskussion und sind mMn gefährlich für eine aufgeklärte Gesellschaft.
Mit natürlicher ernährung meinte ich möglichst unverarbeitet. ich will auch nicht sagen, dass andere sich so zu ernähren haben (fänds natürlich ganz gut, wenn die menschheit sich klimaschonender ernähren würde).
ich fänds interessant herauszufinden, ob sich der schweißgeruch verändert. stinkt der schweiß von pflanzenfressenden, in natur lebenden tieren auch ‘schlecht’? deren kot riecht schonmal besser als meiner.
Hm, also dad ist eine wirklich sehr komplexe Frage. So richtige Pflanzenfresser wie Wiederkäuer kannst du auf jeden Fall gar nicht mit Menschen vergleichen, denke ich, deren Verdauung ist ja komplett anders. Und was du als stinken bezeichnest, ist ja auch wieder sehr schwer definierbar. Es sind sicherlich tausende verschiedene volatile Bestandteile daran beteiligt, wie Schweiß riecht. (Eine Freundin von mir hat die Volatile von Blüten für ihren PhD gemessen und ist fast verrückt geworden, wie heftig komplex das ganze ist.) Und der Schweiß von Tieren hat ja verschiedene Funktionen. Einmal schwitzen wir Giftstoffe aus, regulieren die Körpertemperatur, schützen uns vor Bakterien und wollen dann auch noch andere Tiere (der gleichen Spezies) damit anziehen.
OK, also du willst schauen, ob Tiere, wenn sie sich pflanzlicher ernähren, eher gut riechen. Vielleicht wäre es leichter, vegane vs omnivore Menschen zu vergleichen, dann Volatile im Schweiß festzustellen, die sich häufiger zwischen beiden Gruppen unterscheiden, um dann bei verschiedenen Tierarten zu schauen, ob das ganze mit deren Ernährung korreliert?
Aber ich gehe davon aus, dass das nicht so eindeutig ausfallen wird. In der Studie, die hier gepostet wurde, ging es ja um den qualitativen Vergleich von zwei seeeehr unterschiedliche Menschengruppen. Babys vs Teenager. Und Babys wurden sicherlich als neutrale Kontrolle verwendet. Aber schon alleine verschiedene heranwachsende oder erwachsene Menschen miteinander zu vergleichen, würde sehr viel weniger Aussagen hervorbringen. Ich gehe stark davon aus, dass die Varianz wesentlich größer innerhalb als zwischen Gruppen sein wird. Als Beispiel kannst du auch die beiden (gesellschaftlich konstruierten) Kategorien Mann vs Frau nehmen. Egal welche Messgröße du wählst (Körpergröße, sportliche Leistung, egal was), die Varianz innerhalb der Gruppen wird viel größer sein als die Varianz zwischen den Gruppen.
Ich weiß, du suchst nach einer eindeutigen Antwort. Aber die gibt es halt nicht. Menschen sind sehr viel komplexer, als wir uns das vorstellen können.
Die Idee von einem “natürlich” ist absoluter Quatsch. Genauso unsere Vorstellungen von “gesund”. Natur-Kultur-Dualismus und so. Kommt doch in vieler veganer Theorie auch vor.
Wenn du das unabhängig von Substanzen wissen wollen würdest, wäre doch eine Ausweitung des Studiendesigns auf eine sehr große Menge an Menschen und Daten zu derem Lifestyle und Essgewohnheiten viel sinnvoller. Dann könntest du idealerweise rausrechnen, welche Substanzen etc Einfluss auf den Körpergeruch haben. Aber die oben beschriebene Studie hat das ja gar nicht überprüfen wollen. Und falls Substanzen schuld sind, dann anscheinend auch für Teenager:innen generell. Und dann ist ja auch wieder egal.
Ich denke, dass da mehr seien könnte, als dass substanzen vom mund 1:1 in den schweiß wandern. der körper kann botenstoffe auf reize losschicken.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Hochverarbeitete-Lebensmittel-So-ungesund-sind-Zusatzstoffe,lebensmittel720.html
Ja, aber das jat ja trotzdem nix damit zu tun, dass es keinen “natürlichen” Grundzustand gibt und dass es statistisch eben eine ganz andere Fragestellung wäre. Wie definierst du denn “natürliche”, nicht “hochverarbeitete” Lebensmittel?
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturprodukt
Hast du das selber gelesen? Also schon Butter essen ist nicht drin. Und Einfrieren oder haltbar machen ist auch nicht. Und dazu geht es bei “Naturprodukt” ja größtenteils um einen durch die EU geschützten Begriff zur Vermarktung von Produkten. Es geht hier nicht um eine vermeintlich “natürliche” Ernährung.
Was in dem Wiki-Artikel auch nicht vorkommt: wo ist Gemüse und Obst denn bitte ein Naturprodukt? Wir haben diese Pflanzen über Jahrtausende doch so stark angepasst und so starke Veränderungen ausgesetzt, dass sie niemals mehr “natürlich” sein können. Wer weiß, was da alles für Stoffe durch Mutationen hervorgegangen sind, die es so vorher nicht in Pflanzen gab. Und Pilze? Alleine die ganze menschengemachte Schwermetall- und Radioaktivitätsbelastung lässt da meiner Meinung nach auch schwer von einem Naturprodukt sprechen. Was ist denn bitte an Honig ein “natürliches” Produkt? Honigbienen leben in höchst unnatürlichen Stöcken und kriegen Zuckerwasser zu trinken, nehmen all die Pestizide auf und auch die ganzen Monokulturen rundherum helfen nicht. Apis mellifera wurde natürlich auch sehr viel gezüchtet, um eben mehr Honig zu erzeugen. Alles andere als “natürlich”.
Und noch mal, all das rein gar nix mit einer “natürlichen” Ernährung zu tun, also dem Verhältnis und die Zubereitungsarten verschiedener Lebensmittel in der Ernährung. Wie willst du das bitte definieren? Wo setzt du da anthropologisch an (von historisch kann man hier nicht mehr sprechen, wir haben schlicht keine historischen Quellen), wann haben sich Menschen noch “natürlich” ernährt? Also schon die ganze sesshafte Kultur und Landwirtschaft schon mal nicht.
Es gibt auch Wissenschaftler:innen, die forschen an menschlichen Anpassungen an Alkohol und es gibt Indizien darauf, dass unsere Vorfahren fast durchgehend einen leichten Pegel hatten durch all das leicht vergorene Obst, das sie gegessen haben. D.h. Alkohol in Maßen wäre wahrscheinlich also “natürlich”?
Ich hoffe du merkst, was für ein Quatsch eine Einteilung in “natürlich” und “künstlich” ist. Klar, ich gebe dir Recht, dass sehr stark verarbeite Produkte dazu tendieren, weniger gesund für Menschen zu sein. Aber es ist sicherlich auch schwer daraus allgemeingültige Regeln oder Aussagen abzuleiten. Ich will wirklich nicht sagen, dass konventionelle Landwirtschaft das gleiche wie ökologische ist. Es gibt natürlich enorme Unterschiede. Aber bei so unterkomplexen Einteilungen in gut vs böse werde ich skeptisch.
Entschuldige, ich schaffe das nicht mehr ganz zu lesen, ist mir meine zeit nicht wert. Ich ess seit bald 20 jahren keine Butter mehr. Kuck dir mal die umweltbilanz davon an. das milchprodukte nicht so gesund sind wie die agrarlobby es mit ihren kampagnen verkündet, sollte heute jedem klar sein, der es nicht absichtlich ignoriert.
Ich bin auch schon seit über nem Jahrzehnt vegan. Aber darum geht es ja gar nicht. Es ging mir viel mehr um das Konzept von “Natürlichkeit”. All die ganzen Biases und der ganze pseudowissenschaftlichen Quatsch, die auf dem Rücken des Bildes von der “Natur” getragen werden, verklären die gesellschaftlich Diskussion und sind mMn gefährlich für eine aufgeklärte Gesellschaft.
Mit natürlicher ernährung meinte ich möglichst unverarbeitet. ich will auch nicht sagen, dass andere sich so zu ernähren haben (fänds natürlich ganz gut, wenn die menschheit sich klimaschonender ernähren würde).
ich fänds interessant herauszufinden, ob sich der schweißgeruch verändert. stinkt der schweiß von pflanzenfressenden, in natur lebenden tieren auch ‘schlecht’? deren kot riecht schonmal besser als meiner.
Hm, also dad ist eine wirklich sehr komplexe Frage. So richtige Pflanzenfresser wie Wiederkäuer kannst du auf jeden Fall gar nicht mit Menschen vergleichen, denke ich, deren Verdauung ist ja komplett anders. Und was du als stinken bezeichnest, ist ja auch wieder sehr schwer definierbar. Es sind sicherlich tausende verschiedene volatile Bestandteile daran beteiligt, wie Schweiß riecht. (Eine Freundin von mir hat die Volatile von Blüten für ihren PhD gemessen und ist fast verrückt geworden, wie heftig komplex das ganze ist.) Und der Schweiß von Tieren hat ja verschiedene Funktionen. Einmal schwitzen wir Giftstoffe aus, regulieren die Körpertemperatur, schützen uns vor Bakterien und wollen dann auch noch andere Tiere (der gleichen Spezies) damit anziehen.
OK, also du willst schauen, ob Tiere, wenn sie sich pflanzlicher ernähren, eher gut riechen. Vielleicht wäre es leichter, vegane vs omnivore Menschen zu vergleichen, dann Volatile im Schweiß festzustellen, die sich häufiger zwischen beiden Gruppen unterscheiden, um dann bei verschiedenen Tierarten zu schauen, ob das ganze mit deren Ernährung korreliert?
Aber ich gehe davon aus, dass das nicht so eindeutig ausfallen wird. In der Studie, die hier gepostet wurde, ging es ja um den qualitativen Vergleich von zwei seeeehr unterschiedliche Menschengruppen. Babys vs Teenager. Und Babys wurden sicherlich als neutrale Kontrolle verwendet. Aber schon alleine verschiedene heranwachsende oder erwachsene Menschen miteinander zu vergleichen, würde sehr viel weniger Aussagen hervorbringen. Ich gehe stark davon aus, dass die Varianz wesentlich größer innerhalb als zwischen Gruppen sein wird. Als Beispiel kannst du auch die beiden (gesellschaftlich konstruierten) Kategorien Mann vs Frau nehmen. Egal welche Messgröße du wählst (Körpergröße, sportliche Leistung, egal was), die Varianz innerhalb der Gruppen wird viel größer sein als die Varianz zwischen den Gruppen.
Ich weiß, du suchst nach einer eindeutigen Antwort. Aber die gibt es halt nicht. Menschen sind sehr viel komplexer, als wir uns das vorstellen können.