• KasimirDD@feddit.deOP
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    10 months ago

    Nach der neuen Erreichbarkeitsverordnung haben Wohnsitzlose Anspruch auf Bürgergeld, wenn sie ihr Jobcenter “einmal pro Leistungsmonat persönlich” aufsuchen. Dabei müssen sie aber “mitteilen, auf welchem Weg eine Kontaktaufnahme möglich ist”.

    Das klingt machbar. Jemandem, der Obdachlos ist, Leistung vorzuenthalten, weil er obdachlos ist, klingt hingegen ziemlich menschenverachtend.

    • Killing_Spark@feddit.de
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      15
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      10 months ago

      Man braucht für erstaunlich viel eine Meldeadresse. Da reicht nicht, dass man irgendwo einen Postkasten hat an dem man erreichbar ist. Man kann zwar zum Schein bei jemandem gemeldet sein, dafür braucht man aber so jemanden der sich dazu bereit erklärt und es wird teuer wenn man erwischt wird.

    • AggressivelyPassive@feddit.de
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      10 months ago

      Nee, das ist der Versuch, den Betrug einzudämmen.

      Viele dieser Menschen haben nicht mal einen gültigen Ausweis und man wollte einfach verhindern, dass die unter drei Namen hartzen.

      Vernünftig wäre es, den Leuten einfach eine Wohnung zu besorgen, aber ich fürchte, ein erheblicher Anteil der Dauerobdachlosen ist für sowas verloren.

      • theDuesentrieb@feddit.de
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        6
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        10 months ago

        Es entsteht einfach ein Teufelskreis. Ohne Wohnung keine Sozialleistungen und ohne Sozialleistungen keine Wohnung (was ja auch mit schon schwer genug ist).

        “Housing first” ist, wie sich am Beispiel Finnland zeigt, die richtige Strategie, durchaus auch für Langzeitobdachlose.

        Gerade für die ist oft jeder Behördengang, egal ob für Ausweis oder Jobcenter, schlicht nicht ohne Hilfe machbar. Das hat nix mit Betrug zu tun

  • Elise@beehaw.org
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    35
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    10 months ago

    Die Würde des Menschen ist unantastbar, aber wenn du keinen Job hast, bist du einfach wertlos.

    • Killing_Spark@feddit.de
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      8
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      10 months ago

      Noch schlimmer, wenn du keine Wohnung mit Briefkasten hast bist du wertlos und offensichtlich nicht die Hilfe wert

    • aard@kyu.de
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      13
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      10 months ago

      Du bekommst auch kein regulaeres Arbeitslosengeld ohne Meldeadresse.

      Vor ~14 Jahren war absehbar dass sich mein damaliger Arbeitgeber verkleinern musste, und ich wollte aus der Gegend wo ich gewohnt habe eh weg - also hatte ich die Wohnung aufgeloest, eingelagert, und hab zum Zeitpunkt der Arbeitslosigkeit bei ner Freundin geschlafen. Antrag auf Arbeitslosengeld konnte mangels Meldeadresse nicht bearbeitet werden - ich haette eigentlich erwartet dass die froh sind dass da jemand kommt der sofort einen Job ohne geographische Grenzen annehmen kann.

      Ich hab dann weniger als einen Monat spaeter bei meinem Finnlandurlaub ein Angebot bekommen mit Start “jetzt sofort” bekommen, und bin dann einfach hiergeblieben.

    • Atemu@lemmy.ml
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      10 months ago

      Naja, laut Gericht ja schon. Hat die Behörde halt anders gesehen.