Männer kaufen überdimensionierte Fahrzeuge, sie rasen häufiger und prägen die Verkehrspolitik. Es ist Zeit für eine feministisch inspirierte Wende.

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    18 days ago

    Naja aber ich identifiziere mich nun mal als Mann.

    Was soll ich denn tun?

    Muss ich jetzt mein Geschlecht “aufgeben” damit ich nicht mehr von solchen Aussagen getroffen werde?

    Ist halt irgendwie uncool wenn jemand sagt “Menge Y ist absolut schrecklich!” Während vielleicht die Schnittmenge aus Y und “schrecklich” sehr groß ist, gibt es doch immer noch Teile der Menge Y die es eben nicht sind .__.

    Warum muss ich mich “dann einfach nicht angesprochen fühlen” anstatt einfach zu schreiben was man meint?

    • CyberEgg@discuss.tchncs.deOP
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      18 days ago

      Aber es wird doch geschrieben, wer gemeint ist. Nämlich Menschen, die sich wie beschrieben verhalten. Und dass das zum Großteil Männer sind, wird mit den genannten Statistiken untermauert.
      Es wird außerdem die Frage gestellt, warum Männer in diesen Statistiken so überrepräsentiert sind, woraufhin patriarchale Strukturen als Erklärungsversuch herangezogen werden.
      Ich (als männlich sozialisierte Person) lese da keinen pauschalen Angriff auf Männer heraus oder Schuldzuweisungen an Männer. Nur das Patriarchat wird angegriffen und beschuldigt.

      • RoflmasterBigPimp@feddit.org
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        ·
        18 days ago

        Aggressive Männer im Straßenverkehr: Männer sind ein Risiko

        Ich bin ein Mann und nehme auch am Straßenverkehr teil und bin kein nennenswertes Risiko als Radfahrer.

        Warum steht da das ich ein Risiko bin?

        Und sag mir bitte nicht das ich als “Radfahrer ja gar nicht gemeint bin usw. usf.”, im zweiten Teil der Überschrifft wird explizit auf das Geschlecht abgestellt, nicht auf das Forbewegungsmittel oder sonst was. Und das finde ich einfach nicht in Ordnung.

          • RoflmasterBigPimp@feddit.org
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            18 days ago

            Ich will jetzt auch keine krasse Diskussion starten oder so, das trifft bei mir (und wenn ich das richtig gelesen habe, auch bei zumindest einen anderen) einfach auf einen wunden Punkt. :(

            Ich versuche gerade irgendwie meinen eigenen Weg als moderner “Mann” zu finden und mich halt von dem Klischee “Mann 💪🍔🍺🚗” zu distanzieren. Es fühlt sich dann nur einfach mies an, wenn man dann trotzdem mitgenannt wird.

            Ich bin ein Mann, aber eben nicht so ein Mann.

            • CyberEgg@discuss.tchncs.deOP
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              18 days ago

              Aber warum trifft das so einen wunden Punkt?

              Ich hab selber ja auch mit dieser Männlichkeitsfrage zu kämpfen (und wenn auch wahrscheinlich anders als du, diese Diskussion betrifft mich ja trotzdem auch irgendwie), aber ich fühle mich überhaupt nicht outgecallt. Vielleicht, weil ich gar kein Auto fahre, vielleicht aber auch, weil ich mal ein “Mann 💪🍔🍺(🚗)” war (wobei “war” auch diskutabel wäre, aber eben heute deutlich weniger als früher und es anders einordne) und heute eine andere Perspektive habe (damals wäre ich voll drauf angesprungen, aber eben auch gemeimt gewesen).

              • alleycat@feddit.org
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                18 days ago

                Ich persönlich habe in der Vergangenheit extrem unter diesen Männern mit patriarchalen Rollenbildern gelitten und auch Gewalt erfahren. Es hat mich verdammt viel Kraft gekostet, damit fertig zu werden. Und trotzdem immerwieder in die Täterkategorie geschmissen zu werden tut verdammt weh. Eigentlich weiß ich, dass ich ich nicht mitgemeint sein kann, ich bekomme das emotional aber einfach nicht auf die Reihe.

      • alleycat@feddit.org
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        18 days ago

        Bei einem Blatt, dass in der Sprache sonst extrem auf präzise und inklusive Ausdrucksweise Wert legt, kann zumindest die Überschrift gar nicht anders interpretiert werden. Dass wir hier “nicht mitgemeint” sein können ist vor diesem Hintergrund einfach unglaubwürdig.

        Der Artikel selbst ist gar nicht so schlecht:

        Buchautor von Heesen weist auf alternative Lösungen hin. Er plädiert für Verkehrserziehung „vom Bobbycar zum Rollator“, entwirft die Zukunftsperspektive einer „mobilen Befreiung zu Fuß und auf zwei Rädern“, will Schluss machen mit dem üblichen männlichen Dreiklang „mein Haus, mein Auto, meine Garage“. Das ist gut gemeint, aber einseitig aus städtischer Perspektive gedacht. In abgehängten Regionen, in denen nur zweimal am Tag ein Bus kommt, klingt das jedenfalls utopisch. Und es ist zu schablonenhaft, sämtliche Hürden einer nachhaltigen Verkehrspolitik dem meist männlichen Geschlecht der Akteure anzulasten.

        Das ist mir schon in dem Buch von Katja Diel sauer aufgestoßen. Es werden verkehrspolitische Probleme auf ein überzeichnes Bild von “toxischer Männlichkeit” zurückgeführt. Kann sein, dass sich viele Männer auf Verbrennerautos einen abwedeln. Aber außerhalb der Städte ist Busfahren kaum möglich und Elektroautos kann sich auch gebraucht kaum jemand leisten. Wäre schön, wenn sie die Wahl hätten.

        • DrunkenPirate@feddit.org
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          17 days ago

          Was mir bei diesen Argumentationssträngen sauer aufstößt, ist, so zu tun als ob Frauen mit dieser Situation nichts zu tun hätten. Sind nur die Männer die Bösen mit ihrer toxischen Männlichkeit. Als singuläres Objekt im freien Raum.

          Irgendwie kriege ich in mein kleines Hirn nicht rein, welche Rolle die Mütter dieser toxischen Männer spielen. Haben die weiblichen Mütter nur zugeguckt bei der Erziehung und Sozialisierung? Warum werden die Mütter-Frauen nicht aktiver in der Erziehung ihrer Söhne und deren Menschenbilder?