Inspiriert von R, aber mich würde mal interessieren, was das Fediverse dazu denkt?

  • copacetic@discuss.tchncs.deOP
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    1 month ago

    Ich versuch mich mal:

    • Billige Energie ist der größte Hebel. Solar- und Windkraft ist am günstigsten also Ausbauen! Dazu gehört: Energie speichern muss gemeistert werden und große Stromtrassen braucht es auch. Staatliche Investitionen sind angebracht.
    • Schuldenbremse weg (oder zumindest stark lockern). Wir brauchen dringend staatliche Investitionen und wir können es uns leisten.
    • Rüstung hochfahren. Ein militärisch starkes Europa hilft der globalen Sicherheit und damit dem Welthandel.
    • Bildung fördern. Schulen sanieren fördert nebenbei die eigene Wirtschaft.
    • Vermögenssteuer & Erbschaftssteuer erhöhen für die Finanzierung (neben Schulden machen)

    Was nichts bringt:

    • Atomkraft (dauert zu lange, ist eh zu teuer)
    • Bürgergeld kürzen (das wird eh konsumiert und kurbelt Wirtschaft an)

    Unklar: Ent-Bürokratisierung und Digitalisierung (schon gut, aber wie beschleunigen??)

    • Ooops@feddit.org
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      1 month ago

      Unklar: Ent-Bürokratisierung und Digitalisierung (schon gut, aber wie beschleunigen??)

      Aufhören dumme Scheindiskussionen zu führen, wäre -wie bei fast allem in Detuschland- ein Anfang. Dann endlich Geld investieren. Wir haben die mit Abstand geringste Rate an angestellten im öffentlchen Dienst, und dabei ist selbst die Bezahlung noch unterdurchschnittlich. Auf der anderen Seite stehen absurde Boni und Pensionsbezüge für “Altbestände”.

      Das Ergebnis: Viel Unterbesetzung, weil niemand neu in dem Job anfangen will. Dazu kommt teilweise noch wenig Motivation zu arbeiten beim vorhandenen Personal, weil man ist ja gut abgesichert und der tatsächliche Job ist dank Unterbesetzung mies. Vorallem aber kein Fachpersonal für Digitalisierung. Man findet niemanden, wenn es oft nur temporär zum Umstellung der Prozesse ist, denn dann tut sich niemand die schlechte Bezahlung ohne die spätere Absicherung an. Und so sollen dann die überlasteten vorhandenen Mitarbeiter, von denen so mancher eh lieber nur noch die Zeit zur Pension absitzt die Digitalisierung parallel zum laufenden Betrieb stemmen… das wird nie funktionieren. Und selbst wenn die das irgendwie hinkriegen, sind altertümliche Prozesse, nur jetzt halt am Computer durchgeführt, keine echte konstruktive Digitalisierung.

      Und statt das Problem zu lösen durch bessere Bezahlung und Einstellung von Fachpersonal gezielt für den Job gibt es in Deutschland nur das gegenteilige Narrativ. Wir müssen noch mehr sparen, weil wir viel zu viel Bürokratie haben! Ist völliger Schwachsinn und ein Blick in Statistiken zeigt einem deutlich, was die Länder, die man immer als gutes Beispiel für moderne und digitale Bürokratie heranzieht, anders machen: bis zu 4-5x soviele Angestellte pro Kopf bei besserem Lohn. Wenn die Digitalisierung dann mal läuft, spart man letztendlich 'ne Menge Geld. Aber wie immer in Detuschland wird halt erst kaputtgespart und dann gewundert, warum es nicht funkitoniert. Und die verfechter von Deregulierung erzählen laut ihre Märchen von der überbordenen Bürokratie, obwohl es oft eben gar nicht am bürokratischen Aufwand liegt, sondern an der Überlastung der Behörden, die alles verzögert.

  • Liska@feddit.org
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    1 month ago

    “Zur alten Wirtschaftsstärke zurück” - ich glaub der Zug ist abgefahren:

    • das deutsche Modell basierte zu weiten Teilen auf der Exportstärke einiger industrieller Schlüsselsektoren (Maschinenbau, Automotive, Chemische Industrie), die wir durch das technologische Aufschließen insb. Chinas weitgehend nun eingebüßt haben.
    • jene Exportstärke war nur teilweise technologisch bedingt, sondern gründete sich gerade auch auf Lohndumping (schwache Reallohnentwicklung in den letzten Jahrzehnten) und Preisdumping (schwacher Euro) - dadurch bestand lange Zeit zu wenig Kostendruck, um stärkere Rationalisierung, Automatisierung und Digitalisierung unausweichlich zu machen
    • Gas und Öl waren nach Ende der Ölkrise schlichtweg zu günstig und verfügbar um eine aggressivere Energiewende “wirtschaftlich” zu rechtfertigen - das hat uns in unserem auf Gewinnmaximierung getrimmten System die Technologieführerschaft gekostet
    • die demographische Entwicklung lässt unweigerlich die Lohnnebenkosten hochschnellen. Dadurch immer weniger Netto vom Brutto und folglich geringerer Binnenkonsum
    • Wir haben eine historische schlechte Eigentumsquote (einschließlich starke Konzentration jenes Immobilienbesitzes), die in der EU ihres Gleichen sucht - das bedingt hohe Lebenshaltungskosten und einen Modernisierungsrückstau. Auch beides Gründe die schlecht für die Binnennachfrage sind

    … Wie wir das fixen wollen? Kp, bin kein ausgebildeter VWLer, aber wir könnten ja mal hiermit anfangen:

    1. Progressiver Besteuerung von Vermögen, Einkommen, Schenkungen und Erbschaften insb. der oberen 1-3%
    2. Starker Ausbau der Erneuerbaren, des Schienen- und Stromnetzes
    3. Stärkere öffentliche Investitionen in Schlüsseltechnologien
    4. Stärkere steuerrechtliche Förderung des Immobilienerwerbs zur Eigenbewohnung
    5. Steuerliche Entlastung der Unter- und Mittelschicht zur Förderung des Binnenkonsum
    • Ooops@feddit.org
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      1 month ago

      die demographische Entwicklung lässt unweigerlich die Lohnnebenkosten hochschnellen

      Das ist nicht unweigerlich sondern Symptom eines defekten Renten-, Sozial- und Wirtschaftssystems.

      Die Geschichte von den immer weniger Arbeitern, die immer mehr Rentner versorgen müssen, klingt nur so lange stimming, bis man sich mal die tatsächliche Entwicklung der Wirtschaft anguckt. Da gleicht die extrem gestiegene Produktivität nämlich problemlos die geringere Zahl der Arbeitskräfte mehr als aus. Was auch nur natürlich ist dank Technisierung und steigenden Automatisierung… das passiert schon seit dem Beginn der Industrialisierung ständig. Komischerweise ist damals niemand auf dem massiven demographischen Wandel im Arbeitsmarkt herumgeritten, als Kinder plötzlich nicht mehr arbeiten mussten und eine Person eine Familie ernähren konnte.

      Nur hängen Renten und Sozialversorgung eben inzwischen nicht an dem, was erwirtschaftet wird, sondern an den Löhnen, die immer mehr von der Wirtschaftleistung entkoppelt wurden, um den Gewinn nach oben zu scheffeln.

  • EddyBot@discuss.tchncs.de
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    1 month ago

    Was genau ist “Wirtschaftsstärke”? Hohes BIP? Ist das eine relevante Kennzahl für Wohlstand?

    Anyway, die Wirtschaft kann weiteres Geld aus verschiedenen Quellen akquirieren:

    • Staat (Stark gedeckelt durch Schuldenbremse)
    • Privatmenschen (Kaum möglich wenn Mittelschicht abschmilzt, aber auch Bürgergeld geht fast komplett in die Wirtschaft/Miete)
    • Auslandexporte

    auf dem letzten Punkt hat sich Deutschland Jahrzehnte ausgeruht, sogar mehr exportiert als nach EU Regeln eigentlich verabredet (komisch dass das nie jemand erwähnt)
    Jetzt wo auch im Ausland langsam weniger an Deutschland ausgibt stockt auch der letzte Punkt

    Ich sehe aber nicht das sich das demnächst ändern wird

  • django@discuss.tchncs.de
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    1 month ago

    Ganz klar: Marihuana. Wir bringen uns jetzt schon mal in Stellung, bereiten alles für den Anbau vor und lobbyieren dann auf EU-Ebene für die Legalisierung, um im Anschluss Europa mit deutschem Gras zu fluten.

    Dazu machen wir Fahrradfahren in Städten attraktiver und erklären teure deutsche Fahrräder zum neuen Statussymbol.

    VW baut Züge und die exportieren wir dann auch in alle Welt.

  • Aniki@feddit.org
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    1 month ago

    Wer nur auf die Wellen achtet, übersieht den Ozean darunter.

    Wir sollten nicht so sehr auf “wirtschaftliche Stärke” schauen, stattdessen sollten wir auf das Wohlergehen unserer Bevölkerung schauen. Es interessiert doch niemanden, ob wir ein steigendes BIP haben, wenn die Jugend mit mentalen Problemen zu kämpfen hat.

  • Don Piano@feddit.org
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    1 month ago

    Du meinst von Platz 3 der groessten Volkswirtschaften runter auf Platz 4+? Merz wirds mit Auftrag der Deutschen schon richten.