Hallo zusammen!
Was habt ihr in der letzten Woche so an tollen Büchern gelesen, Filme geguckt, Spiele gezockt, Musik entdeckt, Museen oder Veranstaltungen besucht, … ?
Diese Woche habe ich mich genüsslich mit der Mediathek beschäftigt und ein paar Dokus laufen lassen. Ansonsten lese ich gerade “Mitternacht” von Dean Koontz, weil ich nach “Die Vegetarierin” von Han Kang ein bisschen was Leichteres brauchte. Letzteres Buch hat mich schon sehr nachdenklich, überrascht und entsetzt zurückgelassen. Koontz enttäuscht wie immer nicht, ich finde er macht tollen Mutti-Horror. Es gibt wie so oft eine Liebesgeschichte, das Setting ist wirklich bilderbuchhaft und mysteriös und der Horror ekelt angenehm vor sich hin. Hervorragend.
Also so eine Umschreibung habe ich für eine Horrorgeschichte auch noch nicht gesehen, jetzt bin ich neugierig. Mission erfolgreich!
Konnte diese Woche endlich meine erste Runde Shadowdark leiten.
Shadowdark ist ein Pen&Paper Rollenspiel, ähnlich wie Dungeons&Dragons oder “Das Schwarze Auge”, im Vergleich zu denen kommt es aber mit viel weniger Regeln aus.
In der Gruppe hatten nur 2 von 4 Spielern vorher Erfahrung mit Rollenspielen, und die lag noch länger zurück als meine letzte Spielleitererfahrung, von daher war ein weniger komplexes Regelwerk genau das richtige. War ein richtig guter Abend, auch wenn ich stark unterschätzt habe wie schnell einzelne starke Gegner von einem Haufen Spieler überrant werden können, beim nächsten mal wird es mehr Gehilfen für etwaige Bösewichte geben, damit sich ein vorsichtigeres Vorgehen lohnt.
Ansonsten:
Am Sonntag gibt es im Dortmunder Rombergpark wohl einiges an Livemusik und Schauspiel, wenn mich die Hitze bis dahin nicht fertig macht, wird sich das vermutlich lohnen.
Das mit dem Rombergpark ist ein cooler Tipp! Mein letzter Stand ist allerdings, dass drumherum ne lange Straße und einer der Parkplätze gesperrt ist. Hat die letzte Anfahrt etwas stressiger gemacht und bei >30°… Na mal sehen.
von der Straßenbahnhaltestelle sind es glaube ich 10 minuten Fußweg zum Park selber, das ist eigentlich ganz entspannt.
Mit dem Auto isses vllt nervig.
Jo, dann geht’s. Wohne leider ÖPNV technisch nicht so clever, von daher…
Ich lese zur Zeit Mord im Orient express. Da war ich vor 3 Wochen im Theater. Dann höre ich noch Rumo & und die Wunder im Dunkeln, gelesen von Dirk Bach.
Ich hab das Hörbuch die Ferienbande gefunden. Es trifft genau meinen Humor. Danke an die Empfehlung von wem auch immer hier.
Nachdem ich letztens Schillers “Wilhelm Tell” gelesen hatte und eher enttäuscht war, bin ich nun mit “Die Räuber” fertig. Dieses Stück hat mir um Welten besser gefallen als der Schweizer Nationalmythos. Es behandelt ähnliche Fragen, ist in seinen Ansichten und der Art der Betrachtung dieser Themen jedoch deutlich moderner und intelligenter als Tell. Die tragische Familie Moor und ihr Schicksal sind toll charakterisiert und auch die Sprache die verwendet wird ist machtvoller und besser zu lesen.
Außerdem bin ich nun endlich mit José Rizals zweitem Buch, “El Filibusterismo” fertig. Der erste Teil, “Noli me Tangere”, hatte mir zwar dank der tollen Beschreibung der Welt gut gefallen, die Geschichte an sich fand ich damals jedoch etwas dürftig. Nun im zweiten Teil hat sich das geändert. Obwohl zunehmend auf einen echten Hauptcharakter verzichtet wird, ist die Handlung extrem spannend und man will wissen wie es für die Figuren weitergeht. Die Parallelen zum Graf von Monte Cristo werden nun ausdrücklich, Rizal nutzt Teilweise sogar dessen Aliases um seinen eigenen Protagonisten zu beschreiben. Dieser ist nun zum düsteren Rächer und Revolutionär herangewachsen, der eine utilitaristische Strategie verfolgt um die Philippinen von ihren spanischen Kolonialherren zu befreien. Jedoch agiert Simoun/Ibarra vor allem durch Intrigen im Hintergrund der Handlung, während die Haupthandlung von den Leben eines breiten Angebots neuer und alter Charaktere vorangetrieben wird. Diese stellen alle unterschiedliche Facetten der Gesellschaft dar und zeigen eindrücklich den korrumpierenden Einfluss des Kolonialregimes. Nach dem lesen des ersten Teils war ich mir noch unsicher, weshalb Rizal für seine Bücher als Revolutionär hingerichtet wurde. Nachdem ich jetzt den zweiten Teil gelesen habe kann ich es aus Sicht der Spanier gut nachvollziehen, auch wenn Rizal natürlich recht hatte. Sehr gutes Buch, kann man jedem Empfehlen.
Edit: Fast vergessen, “Der Besuch der Alten Dame” von Dürenmatt habe ich letztes Wochenende im Zug auch noch gelesen. Kurzweiliges und unterhaltsames Buch dass sehr aktuell und interessant über Moral, Schuld und Macht nachdenkt. Auch sehr zu empfehlen!
Ich habe Disco Elysium durchgespielt. Bin blind in das Spiel gegangen und hatte eigentlich ein traditionelles Rollenspiel erwartet, es war dann aber eher eine Art point-and-click-Adventure. Ist vielleicht auch einfach eines dieser Spiele, die man nicht gut in Schubladen einordnen kann, aber ich bereue meine Zeit darin nicht - da ist ganz klar viel Liebe und Sorgfalt reingeflossen und das weiß ich zu schätzen.
Jetzt fange ich ersteinmal wieder mit einem Nordland-Trilogie playthrough an, der letzte liegt schon wieder zehn Jahre zurück. Vielleicht diesmal als Solo-Magier…Entdeckt habe ich den StayForever podcast der ehemaligen GameStar-Redakteure Gunnar Lott und Christian Schmidt - eine gute Art und Weise, die Spiele, die man damals vielleicht verpasst hat, doch noch einmal mitzuerleben.
Ich hab auch schon gehört wie Leute Disco Elysium als “Buch” beschrieben haben da es Unmengen mehr Text enthällt als traditionelle Point-and-Click Adventures
Was außerdem Sinn macht da das ursprüngliche Entwicklerstudio von zwei Schriftstellers gegründet wurde (und eine Hausbesetzer Kommune waren lol)
Falls du es noch nicht kennst, hier sind einige der Inspirationen der Entwickler von DE.
Danke, kannte ich noch nicht.
Ich habe das Silent Hill 2 Remake angefangen. Das kann ich aber immer nur 1-2 Stunden am Stück spielen, weil es halt echt gruselig ist.
Und ich hab angefangen, The Expanse zu lesen, von Buch 1 an, nachdem ich die TV-Serie durchgesuchtet habe und mit Schrecken feststellen musste, dass da die letzten drei Bücher fehlen!
Fand The Expanse überragend, sowohl als Serie als auch als Buch. Als ich die Serie geschaut habe hatte ich mir unbedingt ein etwas längeres Ende gewünscht. Muss aber nun da ich sie gelesen habe sagen, dass ich im Nachhinein verstehe warum sie die letzten drei Bücher nicht mehr verfilmt haben. Sie sind zwar immer noch gut und spannend, machen aber einen eigenen Handlungsstrang auf, der nur noch lose mit der Handlung der ersten 6 verbunden ist. Wünsche dir viel Spaß beim lesen!
Ich muss leider sagen, dass ich die letzten Staffeln streckenweise echt nicht gut fand.
Tap for spoiler
Ich war enttäuscht, dass die Ringe und die ganzen neuen Welten nicht weiter erforscht wurden, und was mit dem Planeten war, auf dem Tote wiederauferstanden sind. Außerdem kam für mich Marco Inaros auch irgendwie “aus dem Nichts”.
Aber naja, ich freue mich auf die Bücher. Teil eins geht schon echt spannend und gut geschrieben los. :3
Hades 2 Update geht brrr
Haben außerdem 3 Body Problem angefangen. Der Trailer hatte uns nicht so abgeholt. Nach mehreren Empfehlungen aus den Freundeskreis jetzt aber doch Mal einen Blick gewagt und sehr positiv überrascht. Sind jetzt bei der Hälfte und bis jetzt gefällt es sehr gut!
Ich hab letzte Woche angefangen, die “Murderbot Diaries”-Bücher von Martha Wells zu lesen und ich liebe sie! Es ist echt eine Weile her, dass ich so spannende Science Fiction gelesen habe.
Das erste Buch ist so ein bisschen eine Einführung in das Universum und den Charakter des “Murderbots”, der sein eigenes Kontrollmodul gehackt und Unabhängigkeit erlangt hat, aber es vor seinem Erfinder und der Menschheit geheimhält. Ab Band 2 wird es dann eine große, übergreifende Geschichte und mir wächst der Charakter immer mehr ans Herz.
Momentan bin ich mittendrin in “Network Effect” und es ist so geil geschrieben und die Geschichte geht solche unerwarteten Wendungen ein, ich bin begeistert!
Angefangen hatte ich mit den Büchern, da Apple die Reihe gerade auch verfilmt - die Serie finde ich auch spannend, sie weicht allerdings schon etwas von der Story ab und stellt die Menschen dümmlicher da als das Buch, sie hat einen stärkeren Fokus auf die Comedyaspekte. Kann man mögen, ist aber nicht ganz das gleiche.
Kann man hier auch Antiempfehlungen geben? Wenn ja, dann: Lest nichts von Stephen R. Donaldson. Seine “Thomas Covenant”-Bücher werden vielerorts als Klassiker des Fantasy-Genres bezeichnet, manche gehen sogar so weit sie mit J.R.R. Tolkiens Werken zu vergleichen. Also hatte ich mit dem ersten Buch “Lord Foul’s Bane” angefangen und da wird einer der liebenswürdigsten, unschuldigsten und hilfreichsten Charaktere im ersten Drittel einfach mal vergewohltätigt. Wenn es kein E-Book gewesen wäre, hätte ich diesen Haufen Schund vermutlich zerrissen und danach verbrannt - wie kann man so eine Scheiße schreiben?
(Ich glaube, das ist das erste Buch, das mich wirklich wütend gemacht hat. Das hätte mit einer Triggerwarnung kommen sollen und es ist auch kein Wunder, dass dieses Schundwerk von 47 Publishern abgelehnt wurde.)
Eigentlich gehe ich immer unvoreingenommen an Bücher ran, aber hier hätte ich vorher Reviews lesen sollen. 😅
Schlage mich nun seit ungewöhnlich langer Zeit, zumindest verhältnismäßig, mit Dracula von Bram Stoker in der englischen Fassung herum.
Dabei gibt es nicht einmal einen konkreten Punkt der mich stört, womit ich mir diese Langwierigkeit erklären könnte. Irgendwie kann ich mich nur phasenweise auf das Buch einlassen bis ich dann wieder rauskomme und der Geschichte nicht die Aufmerksamkeit bieten kann, die sie verdient.
Das was ich bisher aber gelesen habe gefällt mir soweit ganz gut. Das Buch stellt tatsächlich auch meinen ersten richtigen Kontakt mit der Erzählung Draculas dar, Filme oder andere Bücher, die die Geschichte nacherzählen oder davon inspiriert sind, habe ich bisher noch nicht gesehen/gelesen.
Klar kennt man so die grobe Erzählung trotzdem, aber ich habe vorab nicht damit gerechnet, wie viel “zusätzliches Material” der eigentliche Roman noch enthält. Auch nicht, wie viel Interpretationsraum die Erzählung an sich ermöglicht.
Mal schauen, ob ich es dann jetzt doch noch schaffe das Buch zu Ende zu lesen, oder ob es gerade einfach nicht das Richtige für mich ist, ich es erstmal bei Seite lege und zu einer anderen Zeit mich ihm wieder annehme.
An alternativem Lesestoff mangelt es mir sicher nicht, der Stapel der zu lesenden Bücher wächst weiterhin fröhlich vor sich hin.
Bin fast fertig mit der englischen Ausgabe Lukian von Samsosata „Wahre Geschichten", bzw. „A True Story", wie die englische Übersetzung von 1894 heißt. Viele Dinge sind an diesem Werk interessant, hier sind ein paar. Das Buch ist ein Prototyp des Scifi-Genres, allerdings in Form einer antiken Heldengeschichte/Reisebericht, geschrieben vor 1900 Jahren, aber vom Griechischen ins Englische übersetzt vor 131 Jahren. Ich habe mich vor dem Lesen schon ein bisschen über Lukian informiert, das ist schon ein toller Typ. Er lebte im antiken Mittelmeerraum und hatte einen starken Einfluss auf die europäische Kultur, dennoch ist er fast vergessen. Er schrieb 70 überlieferte Werke, abwechselnd Religionskritik, Kritik an abgehobenen Philosophen seiner Zeit, minimalistischen Objektbeschreibungen und Satire. Die Mondreise aus A True Story ist ihrer Zeit um anderthalb Jahrtausende voraus, ebenso seine Religionskritik. Die Verbindung von Sci-fi und antikem Reisebericht ist noch dazu interessant, der Reisebericht schildert ein Sammelsurium an Fantastereien, alles trägt die Handschrift Lukians, zumindest können Motive aus seinen anderen Werken erkannt werden. Nicht zuletzt habe ich auch über Linguistik dazugelernt: Es tauchen in der englischen Übersetzung immer wieder deutsch klingende Wörter auf. Zum Beispiel suchen die Menschen auf dem Schiff nach einem “haven”, womit offensichtlich “Hafen” gemeint ist und nicht auch “ruhiger Ort”, wie die Übersetzung des Wortes heutzutage lautet. Das liegt daran, wie ähnlich sich die Sprachen selbst vor 130 Jahren noch waren.
Das deutsche Buch online: https://de.wikisource.org/wiki/Wahre_Geschichten
Bei der Gelegenheit empfehle ich noch Flatland von Edwin Abbott Abbott.
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