Konkret sehe das laut Sahin im Fall einer Pizza Margherita so aus: Im Einkauf koste sie den Kölner Unternehmer derzeit 5,80 Euro, verkaufen müsste er sie daher eigentlich für mindestens 18 bis 19 Euro. “Das kauft doch dann gar keiner mehr”, so Sahin. Im Ossendorfbad kostet die große Margherita derzeit 12,90 Euro. Wenn die Preise der Pizza-Lieferanten weiter steigen, müsse er die Pizzen wohl bald aus dem Sortiment seiner vier Kioske nehmen, meint der Gastronom.

  • ddash@lemmy.dbzer0.com
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    17 days ago

    Und dann rechnet er vor: “In der Gastronomie müssen Sie mit dem Verkauf eines Produkts nach dem Einkauf eigentlich erstmal 300 Prozent Gewinn machen – damit Sie Ihre Mitarbeiter, die Miete, die Betriebskosten bezahlen können, und damit am Ende auch noch was für Sie übrig bleibt.”

    Ist die Rechnung realistisch? Hab 0 Erfahrung mit dem Gewerbe.

    Edit: danke, interessant wieviele zustimmen. Wieder was gelernt.

    • _edge@discuss.tchncs.de
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      17 days ago

      Das offensichtliche Problem mit solchen Rechnungen ist doch, dass die Einkaufskosten unabhängig von den anderen Kosten (Löhne) steigen können. Wenn der Großhändler seinen Preise erhöht, der Mindestlohn aber gleich bleibt, muss kein Gastronom das dreifach weitergeben. Auch verdient ein Kellner nicht automatisch mehr, wenn der Koch teurere Zutaten verwendet.

    • Obelix@feddit.org
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      17 days ago

      Jupp, das ist die “Kalkulation” mit der viele rechnen. Aber das ist meiner Meinung nach auch genau das Problem der Branche: Es ist eine Faustformel, die irgendwie funktioniert, aber die natürlich sau unscharf ist. Es ist natürlich logisch, dass in vielen Fällen der Wareneinkauf nicht der entscheidende Kostenfaktor ist, sondern z.B. die Miete. Logischerweise kostet dich der Sack Pommes oder der Eimer Metro-Currywurstsauce immer gleich, egal, wo du deine Frittenbude hast. Aber dein Vermieter will sicherlich mehr Pacht für den lukrativen Standort in der Fußgängerzone, im Stadion oder am Bahnhof als irgendwo an einem weniger lukrativen Standort. Löhne für Mitarbeiter sind in München höher als irgendwo im Harz. Auch Energiekosten können unterschiedlich reinknallen und hängen z.B. auch von der verkauften Menge ab. Lässt du z.B. deine Fritteuse den ganzen Tag laufen, verkaufst aber nur so 2 Pommes pro Stunde ist es eine andere Kalkulation als wenn da ständig eine Schlange an Leuten steht und du die Energiekosten auf 50 Pommes die Stunde umlegen kannst.

      Es ist übrigens auch ein Mythos, dass es im Großhandel bedeutend günstiger wäre als im Aldi. Die Lebensmittelindustrie agiert mit eher geringeren Margen und so ein kleiner Schwimmbadkiosk ist jetzt kein wirklicher Großkunde. Lässt der sich dann die TK-Ware noch liefern, kann es wirklich sein, dass er mehr zahlt als du im Aldi

    • Flipper@feddit.org
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      17 days ago

      Bei Elektronik ist die Faustformel ungefähr 2,5x wenn du es nicht besser weißt. Da ist dann allerdings auch Vertrieb über potentielle Händler und Reklamation wegen defekt drinnen.

      Wenn die Menge hochgeht geht die Marge meistens runter. Besonders im Automobil Bereich wird dann um jeden Zehntel Cent gefeilscht.

      • B0rax@feddit.org
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        16 days ago

        Und wenn es dann ein Ersatzteil ist, kostet es für den Kunden/die Werkstatt x6 vom Preis was der OEM bestahlt hat.

        • Flipper@feddit.org
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          16 days ago

          Da wird dann tatsächlich erst Geld mit verdient, davor nicht wirklich. Außerdem steht in den Verträgen das erwartet wird, das der Preis auf Grund von Prozessoptimierung jedes Jahr günstiger wird.

          Ich habe noch nie ein Auto gesehen das von Jahr auf Jahr günstiger geworden ist.

          • B0rax@feddit.org
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            16 days ago

            Ich sehe du kommst aus dem Bereich.

            Die Autos werden schon günstiger. Nur nicht für den Endkunden ;)

            Aber das ist auch bei so ziemlich allen anderen Dingen so.

    • chris@discuss.tchncs.de
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      17 days ago

      Gastro rechnest du Faktor 3-4. Kiosk/Imbiss 3 Restaurant 4. Als grobe Überschlagsrechnung. Das soll dann Miete, Strom, Personal mitabdecken.