Da wird leider oft auch einfach viel zu viel Geld für mittelmäßige bis schlechte Küche verlangt.
Dann gebt den Arbeitenden mehr Geld, dann könnten und würden sie sich euch auch leisten. Spacken.
Ich denke das Kapital ist schon zu weit zu einseitig verteilt, als das das noch möglich wäre.
Es ist erschreckend wie viele Bausteine aus der “gut bürgerlichen Küche” ich im örtlichen Großhandel finde. Tasse Milch, ein paar Beeren (optional, nach Saison) und ein Löffel Pulver aus dem Karton und Zack, fertig ist die Schlemmercreme für 5,90 €. Der Karton (ergibt 200 Portionen) kostet dort ca 15 € zzgl. Steuer, da musst du dann schon echt hochwertige Beeren nehmen, dass du überhaupt einen Euro Gestehungskosten hast.
Es ist jetzt nicht verwerflich, wenn die Gastro sich im Großhandel versorgt. Wir erwarten ja auch nicht, dass jede Kneipe ihr eigenes Bier braut. Das Problem sind halt diese harten Aufschläge - in der klassischen Kalkulation wird ja Einkauf x 3 gerechnet, aber z.B. bei Bier stehen dann die Preise im Supermarkt in keinem Verhältnis mehr zu den Preisen woanders.
Gegen den Großhandel hab ich ja auch nix. Convenience im Restaurant find ich eher semi-geil, für mich ist convenience eher etwas für Kantinen und Mensen (Mensas?).Im Restaurant erwarte ich eigentlich, dass der Koch die Soßen selber kocht (wenn ich das daheim schaffe, dann kann das ein Profi doppelt so gut) und mit “einfachen Gewürzen” und nicht mit der fertigen Würzmischung arbeitet. Aber selbst das teuerste Restaurant der Stadt wird von einem (gehobeneren) Convenience Service beliefert. Vielleicht erwarte ich zu viel.
Fröhlicher Kichentag
In der Tat! Vielen Dank :D
Na ja. Die Leistung in der ‘bürgerlichen Küche’ besteht auch nicht im Anrühren von ‘Convienance Food’ sondern im Bereitstellen der Räumlichkeiten und dem mehr oder weniger geglückten Service.
Immerhin muss klassisches Gastgewerbe seinen Müll selber wegbringen… anders als die hippen Spätis, vor denen sich das von davor lungernden Menschen weggeworfene Trinkgeschirr aka Flasche türmt, gleich neben dem achtlos abgestellten Roller.
“Der Markt regelt”
Hier wäre ein langer Rant gewesen, aber dass Ich und viele andere die Gastronomie nicht leisten können ist vermutlich auch wieder Schuld der zu hohen Mieten, sowohl die meiner als auch die des Restaurants.
Aber sicher, Steuern verringern ist bestimmt auch eine super Lösung.
Früher hat man gesagt höchstens ein Drittel des Gehalts für Miete ausgeben. Heute gibt es teilweise Leute, die die Hälfte ihres Gehalts dafür ausgeben. Das sind selbst bei Mindestlohn schon 300€ im Monat für die man richtig ordentlich futtern gehen (oder natürlich anders verkonsumieren) könnte. Alles Kohle, die nicht in die Wirtschaft sondern in die Taschen der Reichen fließt.
Edit: 2009-2019 sind die Wohnkosten gefallen, ab 2020 wieder stark gestiegen
Und diese Mietexplosion macht ja vor den Gewerbetreibenden auch nicht halt: Das Restaurant in der schicken Innenstadtlage wird vom Vermieter genauso ausgepresst
Klarer Fall, wir brauchen die Gastrosteuer!!!